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Putin wartet seit 3 Jahren, während Zelensky isoliert bleibt

Zelensky steht ratlos in Kiew, während Trump heimlich mit Putin verhandelt und die US-Politik die Zukunft der Ukraine gefährdet – was wird aus dem Frieden?

Ukrainens Präsident Volodymyr Zelensky war über drei Jahre eine zentrale Figur in der westlichen Einheitsfront gegen das autokratische Russland. Er stellte einen Churchill-ähnlichen Präsenz dar, die Europa zwangen, eine moralische Haltung gegen einen Kreml-Chef einzunehmen, der jahrelang versucht hatte, sie zu spalten und zu bestechen. Doch bei einem kürzlichen Treffen in Kiew wirkte Zelensky stark reduziert, als er neben dem US-Finanzminister Scott Bessent auftrat. Er hatte gehofft, den US-Präsidenten Donald Trump persönlich zu treffen, um eine umfassende Friedensvision zu besprechen, nachdem Trump am Freitag vorgeschlagen hatte, sie könnten sich bald treffen. Stattdessen wurde ihm ein überwiegend finanzielles Angebot von Bessent präsentiert, das Zelensky nicht unterzeichnete.

Trump und Putins geheime Gespräche

Während Bessents kurzer Besuch in Kiew wurde bekannt, dass Trump anderweitig beschäftigt war: Er hatte möglicherweise sein zweites Telefonat der letzten Tage mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin geführt. Trump hatte am Samstag erklärt, dass sie bereits zuvor gesprochen hatten, obwohl der Kreml dies nicht bestätigte. Die Situation wurde durch die unerwartete Freilassung des amerikanischen Gefangenen Marc Fogel aus russischer Haft am Dienstag zusätzlich kompliziert. Trump begrüßte den 61-Jährigen in den Stars and Stripes, was ein perfektes, im Fernsehen übertragenes Moment der Rehabilitation für den Kreml in den Augen der amerikanischen Öffentlichkeit darstellt.

Zelenskys erschütternde Realität

In den letzten 48 Stunden erlebte Zelensky einen Albtraum aus schlaflosen Nächten und inneren Unruhen. Europäische Staatsoberhäupter reisten früher einen Tag lang mit dem maroden Zug, um ein Foto mit ihm zu schießen. Jetzt steht er im Schatten von Trump, der seine Prioritäten eindeutig auf Putin setzt – einen Mann, der unter Anklage des Internationalen Strafgerichtshofs wegen Kriegsverbrechen gegen die Ukraine steht und sein eigenes Volk vergiftet. Die genauen Inhalte des Gesprächs zwischen Trump und Putin sind unbekannt, aber es ist sicher, dass der Kreml-Chef auf diesen Moment drei Jahre lang gewartet hat.

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Die neuen Bedingungen für eine Friedenslösung

Trumps einschlägige Kommentare über den Verlauf der Gespräche mit Zelensky enthüllten auch, dass die Hoffnung auf wichtige Grundpfeiler eines Friedensabkommens von neuen Aussagen des US-Verteidigungsministers Peter Hegseth zunichtegemacht wurden. Demnach wird die Ukraine kein Teil der NATO werden und die Grenzen von 2014 nicht zurückerlangen. Friedenssicherungskräfte zwischen Russland und der Ukraine werden nicht aus den USA stammen, sondern aus Europa oder anderen internationalen Kräften. Europa muss sich selbst um sein Schicksal kümmern. Diese Punkte waren nicht neu, jedoch wurde die Komposition zukünftiger Friedenssicherungskräfte für Zelensky entscheidend.

Die Herausforderung einer europäischen Friedensmission

Zelensky hatte in den letzten Wochen offen gefordert, dass Amerikaner in die Friedenssicherung involviert werden, da Sicherheitsgarantien ohne die USA „wertlos“ seien. Hegseth zerstreute jedoch diese Hoffnungen schnell. Der Gedanke, dass die USA ihre Soldaten in die gefährlichsten Kriegsgebiete schicken würden, um sie als Hauptziele zu positionieren, war irrwitzig. Stattdessen sehen wir nun die Entstehung eines Friedensplans, der dem im April von dem ehemaligen General Keith Kellogg vorgeschlagenen Ansatz ähnelt.

Rohstoffe als Verhandlungsmasse

Bei den Gesprächen in Kiew wurden auch seltene Erden thematisiert, obwohl dies aus der Vergangenheit nicht unbedingt als gutes Zeichen gilt. Als Trump 2017 kurzzeitig überlegte, Afghanistan wegen seiner vermeintlichen Mineralvorkommen zu unterstützen, schloss er dennoch einen Deal mit den Taliban, der es ihnen ermöglichte, zwei Jahre später die Kontrolle zu übernehmen. Es gibt jedoch Gründe zur Hoffnung, dass Trumps Ansatz auf stabileren Prinzipien und durchdachteren Vorbereitungen basiert. Sein Team hat offenbar vertrauliche Gespräche geführt und scheint einen Plan zu artikulieren, den Kellogg vor einiger Zeit formuliert hat.

Die Prioritäten Trumps und Zelenskys

Für Trump steht der Krieg in der Ukraine nicht an erster Stelle. Stattdessen ist die Person, mit der er Frieden schließen möchte, Putin. Dies ist, zumindest vorerst, alles, was wir wissen müssen.


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Quelle
edition.cnn.com

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