Österreichs Recycling-Revolution: Verpflichtende Quoten gefordert!

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Österreichs Abfallwirtschaft fordert Quoten für Recyclingmaterialien, um Ressourcennutzung zu optimieren und Klimaziele zu erreichen.

Österreichs Abfallwirtschaft fordert Quoten für Recyclingmaterialien, um Ressourcennutzung zu optimieren und Klimaziele zu erreichen.
Österreichs Abfallwirtschaft fordert Quoten für Recyclingmaterialien, um Ressourcennutzung zu optimieren und Klimaziele zu erreichen.

Österreichs Recycling-Revolution: Verpflichtende Quoten gefordert!

Die österreichische Abfallwirtschaft steht vor einer wichtigen Herausforderung. Der Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) fordert nun verbindliche Quoten für den Einsatz von Recyclingmaterialien, um den Markt für Sekundärrohstoffe zu stärken. Ziel ist es, die Nachfrage nach recycelten Materialien zu steigern und die öffentliche Hand stärker in die Verantwortung zu nehmen, insbesondere bei Ausschreibungen, wo Produkte mit hohem Anteil an Rezyklaten bevorzugt werden sollen. Der Verband betont, dass die rechtliche Gleichstellung von Recyclingmaterialien mit Primärrohstoffen unausweichlich ist, da der Einsatz von Sekundärrohstoffen durch veraltete Gesetze und strenge Vorschriften erschwert wird. VOEB-Präsidentin Gabriele Jüly unterstreicht, dass Recycling potenziell große Ressourcenverschwendungen verhindert, allerdings primäre und sekundäre Rohstoffe nicht einfach gleichgestellt werden können.

Österreich hat im internationalen Vergleich eine der höchsten Recyclingquoten. Mit 62 Prozent im Bereich der Siedlungsabfälle belegt das Land den zweiten Platz in Europa. Dennoch zeigt sich, dass die gewonnenen Materialien nicht ausreichend wiederverwendet werden. Der Druck ist groß, da Österreich 2022 pro Kopf 17 Tonnen Rohstoffe verbrauchte, während der weltweite Durchschnitt bei 11,8 Tonnen liegt. Ein Hinweis auf die Dringlichkeit nachhaltiger Lösungen ist der sogenannte „Earth Overshoot Day“, der in Österreich bereits im März erreicht wurde.

Wachstum in der Abfallwirtschaft

Die Abfall- und Ressourcenwirtschaft in Österreich hat in den letzten Jahren ein bemerkenswertes Wachstum verzeichnet. Im Jahr 2024 erzielte die Branche einen Umsatz von etwa 20 Milliarden Euro, was einer Steigerung von 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Jährlich werden rund 74 Millionen Tonnen Abfall in etwa 3.500 Anlagen gesammelt, sortiert und verwertet. Trotz dieser Erfolge müssen etwa 34 Prozent des gesamten Abfalls den Recyclingprozess durchlaufen. Experten fordern zudem die Schaffung eines Schengenraums für Abfall, um die Vorreiterrolle der österreichischen Abfallwirtschaft in Europa zu sichern.

Im Jahr 2024 wurden zudem 600 Millionen Euro in neue Recyclinganlagen investiert. Diese Investitionen sind entscheidend, um die Kapazitäten der Abfallwirtschaft weiter auszubauen und die Verarbeitung von Abfällen zu optimieren.

Bedeutung der Abfallverwertung

Die Verwertung von Abfällen spielt eine zentrale Rolle im österreichischen Abfallmanagement. Im Jahr 2021 betrug das Abfallaufkommen in Österreich etwa 77,4 Millionen Tonnen, wobei Aushubmaterialien mit rund 46,1 Millionen Tonnen einen großen Anteil ausmachten. Bauabfälle machten etwa 12,5 Millionen Tonnen aus, was zeigt, dass der Bausektor einen erheblichen Einfluss auf das Abfallaufkommen hat.

Von den 77,4 Millionen Tonnen wurden rund 50 Prozent verwertet, was einen erfreulichen Trend zeigt. In Bezug auf die Vorbereitung zur Wiederverwendung, also dem Prüfen, Reinigen und Reparieren von Produkten, konnten im Jahr 2021 über 15.000 Tonnen Materialien, darunter Textilien und Elektrogeräte, für die Wiederverwendung aufbereitet werden. Dies geschieht oft mit Unterstützung von karitativen Organisationen, Gemeinden, Abfallwirtschaftsverbänden und privaten Unternehmen.

Die Kombination aus gesetzgeberischen Maßnahmen, technologischem Fortschritt und einer wachsenden Sensibilität der Konsumenten für Recycling werden entscheidend sein, um die Kreislaufwirtschaft in Österreich weiter voranzutreiben und den ökologischen Fußabdruck des Landes zu reduzieren.

Für mehr Informationen über die Situation der Abfallwirtschaft in Österreich, lesen Sie die Berichte von vienna.at, wirtschafts-nachrichten.at und umweltbundesamt.at.