
Rom/Luxemburg, 12. März 2025 – In einem alarmierenden Aufruf hat Kardinal Jean-Claude Hollerich, der Erzbischof von Luxemburg, das neue Wettrüsten in Europa als “äußerst besorgniserregend” bezeichnet. Bei einem Gespräch mit Vatican News warnte er, dass die Lehren des Zweiten Weltkriegs anscheinend vergessen seien und die Welt auf einem gefährlichen Abhang sei. Besonders kritisierte er den milliardenschweren EU-Aufrüstungsplan „ReArm Europe“, der auf die steigenden Bedrohungen durch Russland reagiert. Hollerich betont, dass der militärische Umbau Europas lediglich defensiv und nicht offensiv sein sollte, da Europa aus den Erfahrungen des Krieges heraus entstanden ist, und der Frieden die Basis der Europäischen Union sei.
Bei der Eröffnung der zweiten Sitzung der Bischofssynode im Vatikan hob Hollerich die wesentlichen Unterschiede zur ersten Sitzung hervor und kritisierte die Notwendigkeit, die Kirche weiterzuentwickeln. Er erklärte, dass diese neue Phase der Synode entscheidend sei, um eine missionarische Kirche zu formen. Der Fokus liegt nun auf konkreten Maßnahmen, um das Wachstum der Kirche zu fördern. Das aktualisierte Dokument für diese Sitzungsperiode unterscheidet sich erheblich von der ersten Version und konzentriert sich auf klare Themen statt auf offene Fragen. Laut Hollerich ist dies ein Zeichen für den Fortschritt und das gemeinsame Handeln innerhalb der Kirche, das nun intensiver und zielgerichteter gestaltet werden soll, wie Kathpress berichtet.
Ein bedeutsamer Teil der Sitzung sind die zehn neu gegründeten Studiengruppen, die Papst Franziskus ins Leben gerufen hat. Diese Gruppen, bestehend aus Seelsorgern und Experten aus verschiedenen Teilen der Welt, sollen die synodale Methode fördern und bereits konkrete Ergebnisse der synodalen Erneuerung liefern. Hollerich knackte am Ende seiner engagierten Rede eine Hoffnungsbotschaft des Propheten Jesaja: Die Mission der synodalen Kirche sei es, Freude und Leben in Fülle zu bringen. Diese Worte unterstreichen das Ziel der Synode und bekräftigen, dass die Arbeit auf dem Weg zur Synodalität in der Kirche voranschreitet.
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