
Der Zypern-Konflikt, der seit 1974 die Insel spaltet, steht wieder im Fokus, nachdem UN-Generalsekretär António Guterres die Konfliktparteien zu Gesprächen verständigt hat. Diese Gespräche finden erstmals seit 2021 in Genf statt und sollen das Ziel verfolgen, die jahrzehntelange Teilung Zyperns zu überwinden. Beteiligt sind Vertreter der griechischen und türkischen Zyprioten sowie die Garantiemächte Großbritannien, die Türkei und Griechenland. Während die türkischen Zyprioten eine Zwei-Staaten-Lösung favorisieren, setzen die griechischen Zyprioten und die UN auf eine Wiedervereinigung der Insel, wie oe24.at berichteten.
50 Jahre Zypern-Teilung
Am 15. Juli 2024 jährt sich der Putsch, der zur Teilung Zyperns führte, zum 50. Mal. Die Sirenen heulten in Kaimakli, einem Vorort von Nikosia, jedoch reagierte niemand, die Menschen leben ihren Alltag. Der Putsch von 1974, an dem die zyprische Nationalgarde und die militante Gruppe EOAKA beteiligt waren, zielte darauf ab, den damaligen Präsidenten Erzbischof Makarios III. zu stürzen. Dies führte zur türkischen Invasion am 20. Juli 1974, die das Land traumatisierte und die ethnische Teilung in Gang setzte. Seitdem leben die beiden Bevölkerungsgruppen getrennt; die Türkische Republik Nordzypern wird nur von der Türkei anerkannt. Pater Marios, ein orthodoxer Priester, hob die brutalen Ereignisse hervor: „1974 fand eine ethnische Säuberung statt“, wie die taz.de berichtete.
Die Gespräche werden vor dem Hintergrund einer ungewissen Zukunft und anhaltender Spannungen zwischen den beiden Gemeinschaften geführt. Während die Zyperntürken im Norden mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten konfrontiert sind, glaubt eine jüngere Generation wie Deniz Altiok, dass der Zypernkonflikt nicht mehr oberste Priorität habe. Die Zeit nach dem Putsch hat nicht nur die geopolitischen Verhältnisse geprägt, sondern auch den Alltag der Menschen, die in zwei verschiedenen Welten leben. Dieser anhaltende Konflikt, unterstrichen durch historische Wunden und aktuelle Spannungen, zeigt, wie tief die Gräben zwischen den beiden Gemeinschaften sind und dass die Hoffnung auf eine Lösung seines Weges noch weit entfernt scheint.
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