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Syrien im Umbruch: Die Suche nach regionaler Stabilität und Identität

Inmitten der chaotischen Entwicklungen in Syrien gibt es tief verwurzelte historische Faktoren, die die gegenwärtige Situation der Alawiten prägen. Die Wurzeln des Alawitenstaates, der während des französischen Mandats von 1920 bis 1936 errichtet wurde, reichen bis zur britisch-französischen Teilung des Osmanischen Erbes zurück. Frankreich spaltete das Gebiet 1920 in mehrere Pseudostaaten, um politische Kontrolle zu bewahren. Diese sechs Gebiete, zu denen auch der Alawitenstaat gehörte, verrieten die strategische Absicht der Kolonialmacht, den Einfluss der einheimischen Bevölkerung zu untergraben, wie Krone.at berichtet. Die Alawiten, ein oft diskriminierter Teil der syrischen Gesellschaft, profitierten von den militärischen Möglichkeiten, die die Französische Verwaltung ihrer Gemeinschaft anbot. Daher sind sie bis heute stark in der syrischen Armee vertreten, bis hin zu den Führungspositionen unter Hafez al-Assad.

Der Hintergrund des Alawitenstaates

Der Alawitenstaat, dessen geografische Grenzen sich heute etwa mit den Gouvernements Latakia und Tartus decken, wurde ursprünglich eingerichtet, um der Alawitenbevölkerung Eigenständigkeit zu gewähren, allerdings unter dem Schirm französischer Kolonialherrschaft. Die Kreation dieses Staates geschah in einer Zeit, als die Kolonialmächte versuchten, regionale Nationalismusbewegungen zu unterdrücken und lokale Herrschaftsstrukturen zu kontrollieren. Über 90 Prozent der Einwohner des Alawitenstaates waren Alawiten, und die Region war geprägt von einer heterogenen landwirtschaftlichen Gesellschaft. Laut Wikipedia war die Schaffung dieses Staates eine direkte Antwort auf die demografischen und religiösen Spannungen der Region.

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches kam es zu einem Machtvakuum, das die Alawiten und andere ethnische Gruppen im Land in Mitleidenschaft zog. Während der französischen Administration soll die Trennung in religiöse und geografische Gemeinschaften den Alawiten Schutz bieten, führte jedoch gleichzeitig zu Spannungen mit der sunnitischen Mehrheit, die die wirtschaftliche Macht innehatte. Bis 1936 war der Alawitenstaat in die syrische Republik eingegliedert worden, doch die Wurzeln dieser innerstaatlichen Differenzen bestehen bis heute fort und könnten in der aktuellen Situation der Syrienkrise wieder aufbrechen, insbesondere angesichts der jüngsten Kämpfe und der Unsicherheiten über die politische Zukunft des Landes.

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Was ist passiert?
Vandalismus
Genauer Ort bekannt?
Latakia, Syrien
Beste Referenz
krone.at
Weitere Quellen
en.wikipedia.org

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