Frankreich steht vor einer politischen Wende, da Präsident Emmanuel Macron die neue Regierung unter Premierminister François Bayrou formiert hat. In einer mit Spannung erwarteten Ankündigung wurden Elisabeth Borne und Manuel Valls, beide ehemalige Premierminister, in Schlüsselpositionen ernannt. Borne übernimmt das Bildungsministerium, während Valls für die Überseegebiete zuständig sein wird. Gérald Darmanin, der frühere Innenminister, wird neuer Justizminister, wie der Elysée-Palast am Montag bestätigte, wie Heute.at berichtete.
Die Bekanntgabe der neuen Kabinettsmitglieder kommt zu einem kritischen Zeitpunkt für Frankreich, das unter einer politischen Krise leidet. Der Rücktritt des ehemaligen Premierministers Michel Barnier, der am kürzesten an der Spitze regierte, führte zu einem Stillstand, der durch die jüngsten Konflikte im Parlament verschärft wurde. Bayrou, der erst am 13. Dezember ernannt wurde, muss nun sicherstellen, dass seine Regierung eine Vertrauensabstimmung übersteht und das Budget für das nächste Jahr genehmigt wird. In der Zwischenzeit stellt die französische Regierung den ersten Tag der Trauer für die Opfer eines Zyklons auf Mayotte, einer der ärmsten Überseeregionen Frankreichs, in den Mittelpunkt, wo mindestens 35 Menschen ums Leben kamen, wie Yahoo News berichtete.
Macron und Bayrou stehen vor der Herausforderung, eine stabile Regierung zu schaffen, während sie der Kritik der Opposition, insbesondere aus den Reihen der extremen Rechten und Linken, entgegenwirken müssen. Die politische Lage hat sich in den letzten Monaten angespannt, doch die Ernennung von erfahrenen Politikern könnte als Versuch gewertet werden, die Schlagkraft der Regierung zu stärken. Auf die Frage nach der Zukunft der Regierung antwortete Bayrou optimistisch, dass er eine Regierung präsentieren wolle, die vor Weihnachten steht. Doch Analysten warnen bereits vor einer möglichen Kurzlebigkeit seiner Amtszeit, während Sarkozy und Le Pen von einer frühen Präsidentschaftswahl sprechen. Sollte seine Regierung nicht das Vertrauen der Legislative gewinnen, könnte das französische Parlament erneut in die politische Unsicherheit stürzen.
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