Ein verheerendes Unwetter hat die französische Insel Mayotte erschüttert und könnte Hunderte, wenn nicht sogar Tausende von Menschenleben gefordert haben! Der mächtige Zyklon Chido, der mit über 200 km/h über die Insel fegte, hat nicht nur Gebäude und Infrastruktur verwüstet, sondern auch die Herzen der Bewohner gebrochen.
„Ich fürchte, wir sprechen hier von mehreren Hundert, vielleicht sogar von Tausenden von Opfern“, warnte der Präfekt von Mayotte, Francois-Xavier Bieuville, in einem dramatischen Interview mit dem lokalen Sender Mayotte La 1ere. Die genaue Zahl der Toten bleibt ungewiss, da die französischen Behörden bereits angekündigt haben, dass es schwierig sein wird, alle Opfer zu erfassen.
Die Zerstörung ist unvorstellbar
Die Bilder aus der Hauptstadt Mamoudzou sind erschütternd. „Es ist, als wäre man nach einem nuklearen Krieg aufgewacht. Ich habe gesehen, wie ein ganzes Viertel verschwand“, schilderte der verzweifelte Bewohner Mohamed Ishmael gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Die Zerstörung ist umfassend: Wohnhäuser, Regierungsgebäude und sogar ein Krankenhaus wurden schwer beschädigt.
Die Situation auf Mayotte, einem abgelegenen Teil Frankreichs, der fast 8.000 km von Paris entfernt liegt, ist bereits vor dem Zyklon angespannt. Über 100.000 illegale Migranten leben hier, und mehr als drei Viertel der Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze. Ein Wasserengpass zu Beginn des Jahres hat die Spannungen zusätzlich angeheizt.
Hilfe aus der Luft
Die französische Regierung hat sofort reagiert und eine Luftbrücke von der Insel Réunion eingerichtet, um Hilfe zu leisten. Dies ist die erste große Herausforderung für Premierminister Francois Bayrou, der erst vor wenigen Tagen von Präsident Emmanuel Macron ernannt wurde.
Der Zyklon hat auch die Nachbarinsel Komoren getroffen, wo zwei Personen leicht verletzt und 21 Häuser zerstört wurden. Die volle Tragweite der Zerstörung in Mosambik ist noch unklar, da der Sturm dort ebenfalls wütete.
Die Geschichte von Mayotte ist geprägt von Kolonialismus und sozialen Spannungen. Frankreich annektierte die Insel 1904, und trotz eines Referendums von 1974, bei dem 95 Prozent für die Unabhängigkeit stimmten, entschieden sich die Bewohner von Mayotte, französisch zu bleiben. Die Insel wird bis heute von Paris aus regiert.
Die kommenden Tage werden entscheidend sein, um die Ausmaße dieser Tragödie zu verstehen und die dringend benötigte Hilfe zu mobilisieren. Die Menschen auf Mayotte stehen vor einer ungewissen Zukunft, während die Welt auf die Entwicklungen blickt.