Frankreich

Debatte um französische Staatsbürgerschaft: Was bedeutet es, Franzose zu sein?

In Frankreich brodelt es: Die Debatte über das Geburtsortsprinzip zur Vergabe der Staatsbürgerschaft hat neue Dimensionen erreicht. Angefeuert durch die aktuellen politischen Entwicklungen in den USA, in denen Präsident Donald Trump Maßnahmen zur Abschaffung des sogenannten Birthright-Doktrins plant, nimmt auch Premierminister François Bayrou kein Blatt vor den Mund. In seinen jüngsten Äußerungen fragt er: „Was bedeutet es, Franzose zu sein?“ und forderte eine umfassende gesellschaftliche Diskussion über die Rechte und Pflichten, die mit der französischen Staatsbürgerschaft verbunden sind. Er ist damit nicht allein: Innenminister Bruno Retailleau unterstützt ihn und hebt hervor, dass es wichtig sei, die französische Lebensart und republikanischen Werte zu respektieren, um als Franzose anerkannt zu werden.

Verstärkung der Herausforderungen für Migranten

Die Situation wird durch einen Gesetzesvorschlag der konservativen Republikanerinnen und Republikaner verschärft, der kürzlich in der Nationalversammlung verabschiedet wurde. Dieser Vorschlag erhöht die Anforderungen für den Erhalt der Staatsbürgerschaft in der französischen Überseeinsel Mayotte erheblich. Künftig müssen beide Eltern mindestens drei Jahre lang legal in Frankreich leben, um sicherzustellen, dass ihr Kind die Staatsangehörigkeit erhält. Zuvor genügte es, dass ein Elternteil seit nur drei Monaten rechtmäßig im Land war. Dies ist bereits ein Schritt in Richtung einer strengeren Handhabung der Staatsbürgerschaft, speziell in einem überseeischen Kontext.

Marine Le Pen, die Vorsitzende der rechtspopulistischen Rassemblement National, geht sogar noch weiter und fordert die Abschaffung des Geburtsortsprinzips für ganz Frankreich. Dieses Prinzip erlaubt bisher allen in Frankreich Geborenen, die Staatsangehörigkeit zu erhalten, es sei denn, mindestens ein Elternteil ist französischer Staatsbürger oder in Frankreich geboren. Während Kinder von Migranten, die in Frankreich geboren wurden, die Staatsbürgerschaft erst mit 18 Jahren erhalten, wird die Debatte immer hitziger, da die Fragen nach Identität und Zugehörigkeit in der aktuellen politischen Landschaft Frankreichs von Brisanz sind. Diese Themen sind nicht nur für Frankreich bedeutend, sondern spiegeln auch einen globalen Trend wider, in dem die Staatsbürgerschaft und ihre Kriterien zunehmend in den Fokus geraten, wie Krone und Zeit berichten.

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Beste Referenz
krone.at
Weitere Quellen
zeit.de

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