Europa in der Krise: Kann der Kontinent ohne die USA bestehen?

Die geopolitische Lage im Ostblock spitzt sich dramatisch zu, und die Stimmen der Experten werden lauter. Oberst Markus Reisner, ein Bundesheeroffizier und Historiker, warnt eindringlich vor den Folgen des jüngsten Telefonats zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. In seiner Analyse beschreibt er diesen Moment als einen „schwarzen Tag“ für das westliche Militärbündnis und obskure Zeiten für die Ukraine, die nun von den USA im Stich gelassen zu werden scheint. "Die USA haben Kiew fallen gelassen", so Reisner, der die moralischen Konsequenzen eines möglichen Deals zwischen Trump und Putin für die ukrainischen Truppen als besorgniserregend einschätzt. Er konstatiert, dass diese Verhandlungen die Frontlinie in der Ukraine weiter destabilisieren könnten, was die bereits angeschlagene Moral der ukrainischen Soldaten erheblich belasten würde, wie die Berliner Zeitung berichtete.

Reisner ist überzeugt, dass die europäische Antwort auf die veränderte Situation entscheidend ist. In einem kritischen Moment meinte er: "Sind wir bereit, das zu kompensieren, was die USA bis jetzt gemacht haben oder nicht?" Die Europäer stehen vor der Herausforderung, ihren militärischen und geopolitischen Einfluss auszubauen, während die USA sich aus dem Konflikt zurückziehen. Auf der Münchner Sicherheitskonferenz wurden den europäischen Staaten die „Kleider des Kaisers“ vorgehalten, und Reisner hebt hervor, dass viele Länder noch nicht realisiert haben, wie ernst die Lage wirklich ist. Solche besorgniserregenden Entwicklungen sind nicht nur auf Russland beschränkt; auch China zeigt sich zunehmend aggressiv, besonders im Hinblick auf Taiwan.

Die alarmierende Realität

Reisner sieht die Welt im Umbruch und erklärt, dass der militärische Wille zur Stärke in Europa nicht nur unterscheidet, sondern auch entscheidend sein könnte, um im globalen Machtspiel nicht unterzugehen. Er warnt, dass wir uns möglicherweise in einem neuen 19. Jahrhundert wiederfinden, wo die Nationen sich durch militärische Überlegenheit behaupten müssen. Der Militärexperte erkennt an, dass Europa über das wirtschaftliche und industrielle Potenzial verfügt, um militärisch zu reagieren, doch es fehlt an politischen Entschlüssen und dem nötigen Geld. Ohne eine strategische Plan­entwicklung wird Europa auf lange Sicht unter dem Druck von Aggressionen leiden, betont Reisner.