EU-Widerspruch: Kein Verbot von Filterzigaretten geplant!
EU-Kommission widerspricht Gerüchten über ein Verbot von Filterzigaretten; Maßnahmen zur Tabakkontrolle werden diskutiert.

EU-Widerspruch: Kein Verbot von Filterzigaretten geplant!
Die Diskussion um die Tabakkontrolle in der Europäischen Union steht momentan im Fokus, da die EU-Kommission einen Bericht über ein mögliches Verbot von Filterzigaretten dementiert hat. Laut der Kleinen Zeitung erklärte ein Sprecher der Kommission, dass „die Europäische Kommission plant nicht, Filterzigaretten zu verbieten“. Dies steht im Widerspruch zu einem zuvor veröffentlichten Bericht, der ein solches Verbot als Maßnahme zum Schutz von Gesundheit und Umwelt ansah.
Die EU-Kommission, die für die Entwicklung und den Vorschlag von EU-Gesetzen zuständig ist, betonte, dass ein Gesetzesvorschlag die Zustimmung des Europaparlaments und der EU-Staaten benötigt. Allerdings gibt es intern Überlegungen, den Tabakkonsum in Europa erheblich zu reduzieren, insbesondere bei jungen Menschen, wie aus einer zweiten Quelle hervorgeht. Laut Heidelberg24 sind die geplanten Maßnahmen vielfältig und umfassen unter anderem ein Verbot von Zigarettenfiltern sowie eine drastische Reduzierung der Verkaufsstellen für Tabakprodukte.
Empfehlungen der WHO und Zielsetzung der EU
Im Hintergrund dieser Bestrebungen steht der Rat der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die auf die dringende Notwendigkeit aufmerksam macht, den Tabakkonsum zu bekämpfen. Laut WHO gibt es weltweit 1,3 Milliarden Tabaknutzer, und jährlich sterben etwa acht Millionen Menschen aufgrund von Tabakkonsum. Tatsächlich sind 18 % aller Todesfälle durch nichtübertragbare Krankheiten in der Europäischen Region auf Tabakkonsum zurückzuführen, wie in einem WHO-Bericht dargelegt wird. Der Bericht hebt auch hervor, dass der Tabakkonsum eine der Hauptursachen für Todesfälle und Behinderungen ist, insbesondere durch Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs.
Die WHO hat das MPOWER-Konzept entwickelt, das verschiedene Maßnahmen zur Bekämpfung des Tabakkonsums umfasst, darunter den Schutz vor Passivrauchen, Unterstützung bei der Rauchentwöhnung und die Durchsetzung von Werbebeschränkungen. Obwohl 81 % der Länder in der Region Systeme zur Überwachung des Tabakkonsums implementiert haben, gibt es noch viele Herausforderungen zu meistern.
Zukunftsausblick und Herausforderungen
Die EU-Kommission strebt an, dass Raucher bis 2040 weniger als fünf Prozent der Bevölkerung ausmachen. Ein wichtiges Ziel steht bevor: Auf der WHO-Konferenz zur Tabakkontrolle (COP11) in Genf sollen offene Fragen zu den neuen Tabakbeschränkungen im November 2025 besprochen werden. Auch der EU-Rat hat seine Unterstützung signalisiert, und ein umfassendes Verbot von E-Zigaretten ist ebenfalls im Gespräch. Dennoch bleibt abzuwarten, wie die einzelnen EU-Mitgliedsstaaten auf diese Vorschläge reagieren und welche Maßnahmen konkret umgesetzt werden.
Dr. Gauden Galea von der WHO machte noch einmal deutlich, dass die Zeit drängt und effektivere Maßnahmen zur Tabakbekämpfung in der Europäischen Region erforderlich sind. Aktuell droht die Region, bis 2030 die weltweit höchste Tabakkonsumrate zu erreichen, sofern keine konkreten Schritte unternommen werden, um den Tabakkonsum signifikant zu reduzieren.