
Chad hat die Bombe platzen lassen! In einem dramatischen Schritt hat das Land beschlossen, die militärische Zusammenarbeit mit Frankreich zu beenden, dem ehemaligen Kolonialherrn. Dies bedeutet, dass die französischen Soldaten, die derzeit in der zentralafrikanischen Nation stationiert sind, das Land verlassen müssen. Außenminister Abderaman Koulamallah erklärte, dass Chad „sehr eifersüchtig auf seine Souveränität“ sei und dass es an der Zeit sei, dass Frankreich die gewachsene Unabhängigkeit des Landes anerkennt.
Die Entscheidung fiel am Donnerstag, nur wenige Stunden nach dem Besuch des französischen Außenministers Jean-Noel Barrot. Koulamallah bezeichnete Frankreich zwar als „wesentlichen Partner“, betonte jedoch, dass Chad nun als souveräner Staat agiere. Diese Wendung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Chad, das in der Vergangenheit eng mit westlichen Militärkräften zusammengearbeitet hat, sich zunehmend Russland zuwendet. Der Schritt könnte weitreichende Folgen für die militärische Präsenz Frankreichs in der Region haben, da das Land bereits gezwungen war, seine Truppen aus Mali, Niger und Burkina Faso abzuziehen.
Strategische Neuausrichtung
Mit etwa 1.000 Soldaten und Kriegsflugzeugen in Chad ist Frankreich das letzte Sahel-Land, das französische Truppen beherbergt. Die chadische Regierung hat angekündigt, dass sie die Modalitäten der Beendigung des Abkommens respektieren und mit den französischen Behörden zusammenarbeiten wird, um einen harmonischen Übergang zu gewährleisten. Dies geschieht im Kontext der Bestrebungen des chadischen Präsidenten Mahamat Idriss Deby, der erst im Mai nach drei Jahren als Interimsführer vereidigt wurde, engere Beziehungen zu Russland aufzubauen.
Chad, das an die Zentralafrikanische Republik, den Sudan, Libyen und Niger grenzt – allesamt Länder mit paramilitärischen Kräften der russischen Wagner-Gruppe – will nach 66 Jahren Unabhängigkeit seine Souveränität voll und ganz behaupten. Koulamallah gab keinen genauen Termin für den Abzug der französischen Truppen bekannt, aber die Botschaft ist klar: Chad ist bereit, seine eigenen Entscheidungen zu treffen und seine strategischen Partnerschaften neu zu definieren.
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