Ein hitziger Schlagabtausch zwischen Russlands Außenminister Sergey Lavrov und dem US-Außenminister Antony Blinken hat die jährliche Sicherheitskonferenz der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Malta erschüttert. Lavrov warf dem Westen vor, die Spannungen im Ukraine-Konflikt zu verschärfen und eine neue Ära des Kalten Krieges heraufzubeschwören. „Nach der Schande in Afghanistan brauchte man einen neuen gemeinsamen Feind“, erklärte Lavrov und betonte, dass die US-Politik die Gefahr eines heißen Konflikts mit Russland heraufbeschwöre.
Während Lavrov seine aggressive Rhetorik vortrug, verließ er abrupt den Raum, bevor Blinken und andere Redner antworten konnten. Blinken konterte scharf und machte Russland für die Eskalation in der Region verantwortlich. „Lassen Sie uns über Eskalation sprechen“, sagte Blinken und verwies auf die militärischen Aktivitäten Russlands, darunter den Einsatz von ballistischen Raketen gegen die Ukraine und die Bedrohung durch den Einsatz von Atomwaffen. Er betonte das souveräne Recht der Ukraine, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen, ohne Einfluss aus Moskau.
Ukraine fordert Maßnahmen
Die 57 Mitgliedsstaaten der OSZE sind seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine weitgehend handlungsunfähig, da Russland wichtige Entscheidungen blockiert. Der ukrainische Außenminister Andrii Sybiha, der an der Konferenz teilnahm, erklärte, dass Russlands Mitgliedschaft eine Bedrohung für die europäische Zusammenarbeit darstelle. „Die Ukraine kämpft weiter für ihr Existenzrecht. Der russische Kriegsverbrecher am Tisch muss wissen: Die Ukraine wird gewinnen und Gerechtigkeit wird siegen“, rief Sybiha aus.
Inmitten dieser Spannungen gab es auch diplomatische Komplikationen: Die maltesische Regierung hatte das Visum von Maria Zakharova, der Sprecherin des russischen Außenministeriums, annulliert, was auf Widerstand von drei OSZE-Mitgliedsstaaten zurückzuführen ist. Während Lavrov unter EU-Sanktionen steht, bleibt er von einem Reiseverbot unberührt und konnte somit an der Konferenz teilnehmen.
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