Belgien und Ruanda haben in einem zugespitzten Konflikt ihre diplomatischen Beziehungen abgebrochen. Der belgische Außenminister Maxime Prevot bezeichnete diesen Schritt als „unverhältnismäßig“ und wies darauf hin, dass er ein deutliches Zeichen für Ruandas mangelndes Interesse an einem Dialog ist, wenn Meinungsverschiedenheiten bestehen. Laut ORF wurde den belgischen Diplomaten eine Frist von nur 48 Stunden gesetzt, um Ruanda zu verlassen. Ruanda hat Belgien vorgeworfen, Lügen und Manipulationen zu nutzen, um eine ungerechtfertigte feindliche Haltung zu fördern, was den Konflikt weiter anheizt.
Nachwirkungen der Krise
Prevot kündigte an, dass Belgien als Reaktion auf die Ausweisung ihrer Diplomaten ebenfalls ruandische Diplomaten als unerwünscht erklären werde. Diese Maßnahmen sind das Resultat einer weiteren Verschlechterung der bilateralen Beziehungen, die durch heftige Vorwürfe über die Rolle beider Länder im Konflikt im Osten der Demokratischen Republik Kongo angeheizt wurden. In dieser Region wird der ruandischen Regierung vorgeworfen, die M23-Rebellen zu unterstützen, die einen großen Teil der rohstoffreichen Provinz Nordkivu kontrollieren. Die Situation in der DR Kongo bleibt angespannt, während afrikanische Staats- und Regierungschefs sich um einen dauerhaften Waffenstillstand bemühen, doch die diplomatische Krise zwischen Belgien und Ruanda könnte dieser Initiative schaden, wie ORF berichtete.
Besondere Spannungen entstehen auch durch die historische Verbindung Belgiens zur Demokratischen Republik Kongo, die auf die belgische Kolonialherrschaft im 19. Jahrhundert zurückgeht. Dies verstärkt die Komplexität der aktuellen diplomatischen Krise und lässt vermuten, dass die Meinungsverschiedenheiten zwischen diesen beiden Ländern tiefere Wurzeln haben, als es auf den ersten Blick scheint. Laut Kleine Zeitung sind die Charaktere dieses diplomatischen Streits keine Einzelfälle, sondern Teil eines größeren geopolitischen Puzzles in der Region.
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