Strandurlaub in Italien: Preise schießen in die Höhe – Was tun?
Strandurlaub in Italien: Preise schießen in die Höhe – Was tun?
Vienna, Österreich - Der Strandurlaub in Italien boomt, doch die hohen Kosten und das anhaltende Inflationstempo belasten die Urlauber zunehmend. Laut vienna.at haben in diesem Jahr fast 30 Millionen Italiener und zahlreiche internationale Touristen den mediterranen Küstenstaat als Ferienziel gewählt. Insbesondere der Strand von Capocotta, ein Naturschutzgebiet südlich von Rom, zeigt sich als beliebte Anlaufstelle für jüngere Menschen, die die Preise der klassischen Strandbäder nicht zahlen können.
Traditionell mieten die meisten Badeurlauber Liegen und Sonnenschirme in den sogenannten „Stabilimenti balneari“. Dies wird jedoch durch inflationäre Preisanstiege erschwert. Während man vor der Pandemie für ein Basis-Set aus zwei Liegen und einem Sonnenschirm weniger als 10 Euro pro Tag bezahlen musste, liegen die aktuellen Preise zwischen 30 und 100 Euro. Die Verbraucherorganisation „Altroconsumo“ hat herausgefunden, dass die Preisspanne in 213 Strandbädern stark variiert und der durchschnittliche Wochenpreis für einen Strandplatz von 182 Euro im Jahr 2021 auf 212 Euro in diesem Jahr gestiegen ist.
Preise steigen weiter
Eine aktuelle Studie des Verbraucherverbandes Altroconsumo zeigt, dass die Urlauber auch 2024 mit höheren Preisen rechnen müssen. Der durchschnittliche Preisanstieg gegenüber dem Vorjahr beträgt knapp vier Prozent. In gefragten Lagen, wie Alassio, können die Preise für einen Platz in der ersten Reihe bis zu 340 Euro pro Woche betragen, während Rimini mit durchschnittlich 150 Euro die günstigste Option bleibt.
Ein Jahr zuvor stiegen die Preise um 5 Prozent und 2022 sogar um 10 Prozent. Die Preissituation wird zusätzlich von wenigen einflussreichen Familien beeinflusst, die die Strandbetriebe kontrollieren und enorme Gewinne erzielen. Laut Merkur gibt es zudem immer wieder Proteste und Streiks, die als „Schirmstreiks“ bekannt sind, da Betreiber und Urlauber auf eine Klärung der Lizenzvergabe drängen.
Die Rolle der Strandkonzessionen
Ein großes Problem für die Urlauber stellt auch das System der Strandkonzessionen dar. Nur wenige Strandbereiche sind frei von Liegestuhl-Zonen. Die EU fordert eine transparente Vergabe der Strandkonzessionen bis 2024, um die Situation zu verbessern und den Wettbewerb zu fördern. Die italienische Regierung bleibt jedoch vage in ihrer Position und Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat sich gegen europaweite Ausschreibungen ausgesprochen. Diese Unsicherheiten führen dazu, dass viele Betreiber weiterhin mit abgelaufenen Lizenzen agieren.
Die Gesamtkosten für einen Tag am Strand, inklusive zusätzlicher Gebühren für Duschen und Umkleidekabinen, können für die Urlauber erheblich sein und das Urlaubsbudget stark belasten. Die Ergebnisse der Umfragen von Altroconsumo zeigen deutlich, dass eine Strukturreform notwendig ist, um einen fairen Zugang zu den Stränden zu gewährleisten und die Preise zu senken.
So bleibt der italienische Strandurlaub ein zweischneidiges Schwert – ein beliebtes Ziel für Millionen von Naturliebhabern, das jedoch von hohen Kosten und Konflikten geprägt ist.
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Ort | Vienna, Österreich |
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