Putin in St. Petersburg: Die Ukraine gehört uns! – Drohungen und Ambitionen

Putin in St. Petersburg: Die Ukraine gehört uns! – Drohungen und Ambitionen

Sebastopol, Krim, Russland - Wladimir Putin hat beim Wirtschaftsforum in St. Petersburg am 20. Juni 2025 seine Ansprüche auf die Ukraine bekräftigt. Er erklärte, die Eigenständigkeit des ukrainischen Volkes bestreite er vehement und sprach von einer Einheit zwischen Russen und Ukrainern. „In diesem Sinne gehört die ganze Ukraine uns“, erklärte er und verdeutlichte damit seine aggressive Haltung gegenüber dem Nachbarland. Putin plant zudem den weiteren Ausbau der russischen Rüstungsindustrie und sieht diese als essentielles Standbein der Wirtschaft an.

Angesprochen auf die Eroberung der Ukraine äußerte er: „Wo der Fuß eines russischen Soldaten steht, das gehört uns“. Während Russland der Ukraine ein gewisses Recht auf Souveränität zubilligt, fordert es gleichzeitig eine Rückkehr zu dem neutralen Status von 1991. Der Russischen Präsenz in der Nähe der ukrainischen Hauptstadt Sumy wird größeren Raum gegeben; dort haben russische Truppen seit Monaten Ortschaften eingenommen und eine Pufferzone errichtet. Die Frontlinie ist derzeit etwa 18 Kilometer von Sumy entfernt, und Putin deutete an, dass eine Einnahme der Stadt nicht ausgeschlossen ist.

Aktuelle Entwicklungen und militärische Drohungen

Die militärische Aggression Russlands geht weiter: In den letzten drei Jahren hat das Land die Gebiete Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson annektiert. Eine Zuspitzung der Situation droht, sollte Kiew nicht den russischen Forderungen zur Beendigung des Kriegs zustimmen. Präsident Wolodymyr Selenskyj wies auf den Niedergang der russischen Wirtschaft hin und verglich Putin mit einem „Ayatollah“, was auf die potenziellen Folgen solcher Regime hinweist.

Parallel zu diesen Entwicklungen besuchte Putin die Krim, die er 2014 völkerrechtswidrig annektiert hatte. Anlässlich des neunten Jahrestages dieser Annexion reiste Putin unangekündigt in die Hafenstadt Sebastopol. Bei diesem Besuch, der ursprünglich als Videokonferenz geplant war, zeigte sich Putin in Begleitung des örtlichen Gouverneurs Michail Raswoschajew. Die Krim wurde nach einem umstrittenen Referendum von Russland annektiert, das international als illegal eingestuft wird. Zudem hat der Internationale Strafgerichtshof wegen der „unrechtmäßigen Deportation“ ukrainischer Kinder einen Haftbefehl gegen Putin erlassen.

Wirtschaftliche Lage und internationale Reaktionen

Putin zog eine positive Bilanz der russischen Wirtschaft, mit einem BIP-Wachstum von über vier Prozent in den letzten zwei Jahren und einer Inflationsrate von 9,6 Prozent. Er warnte jedoch vor möglichen resignativen wirtschaftlichen Entwicklungen und forderte Reformen, um eine kommende Rezession abzuwenden. Inmitten der geopolitischen Spannungen wird der Rückhalt der EU und die militärische Unterstützung für die Ukraine immer wichtiger, insbesondere durch Länder wie die USA, Großbritannien und Polen.

Die anhaltende Krise zwischen Russland und der Ukraine hat ihre Wurzeln im historischen Verhältnis der beiden Länder und der Unabhängigkeit der Ukraine seit 1991. Der Putsch, der die pro-westliche Regierung in Kiew 2014 an die Macht brachte, führte zur Annexion der Krim und zur Unterstützung von Separatisten in der Ostukraine durch Russland. Mit derzeit über 130.000 russischen Soldaten an der ukrainischen Grenze ist die Situation angespannt, wobei Russland weiterhin versichert, keine kriegerischen Absichten zu haben.

Die westlichen Länder haben auf diese Aggression mit Sanktionen reagiert, während die Ukraine zunehmend militärische Unterstützung sucht, um den Herausforderungen gewappnet zu sein. In der aktuellen Lage bleibt die Unsicherheit über die nächsten Schritte in diesem komplexen Konflikt bestehen.

Weitere Informationen zu den Hintergründen und Entwicklungen rund um den Ukraine-Russland-Konflikt finden Sie hier: Österreich24, Stern und NZZ.

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OrtSebastopol, Krim, Russland
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