Österreichs Einwegpfandsystem: Rekordzahlen beim Recycling!

Österreichs Einwegpfandsystem: Rekordzahlen beim Recycling!

Österreich - In Österreich hat das neu eingeführte Einwegpfandsystem in den ersten sechs Monaten nach seiner Implementierung eine positive Bilanz gezogen. Täglich werden zwischen sieben und neun Millionen Einweg-Pfandgebinde retourniert, was die Hochakzeptanz des Systems unter den Konsumenten unterstreicht. Rund 75 Prozent der Österreicher befürworten das Einwegpfandsystem, während etwa 80 Prozent sich gut informiert fühlen über dessen Abläufe. Dies geht aus einer aktuellen Umfrage des Marktagents hervor, die von Kleine Zeitung veröffentlicht wurde.

Die Rückgabe der Pfandgebinde erfolgt meist innerhalb von sieben bis acht Wochen. Ab dem 1. Januar 2025 gilt in Österreich die Einwegpfandverordnung für Kunststoffflaschen und Metalldosen. Deren Ziel ist es, Rohstoffe wie Kunststoff und Aluminium im Kreislauf zu halten und die Wegwerfkultur zu reduzieren. Für das laufende Jahr wird eine Sammelquote von 80 Prozent angestrebt, wobei das ambitionierte Ziel für 2027 sogar bei 90 Prozent liegt. Österreich erfüllt somit bereits die EU-Vorgaben für das Jahr 2029, was dem Land eine Vorreiterrolle im Bereich der Kreislaufwirtschaft sichert.

Erfolgreiche Rückgabestrukturen

Die Infrastruktur für die Rückgabe der Pfandgebinde ist umfassend: In Österreich stehen etwa 6.200 Rückgabeautomaten zur Verfügung, die 98 Prozent der Einweg-Getränkeverpackungen im Handel zurücknehmen. Lediglich 2 Prozent der Rückgaben erfolgen über alternative Rücknahmestellen, wie Kinos oder Bäckereien. Die Rückgabe ist dabei unabhängig von Größe, Menge, Marke und Kaufort möglich, was die Bedienbarkeit und den Zugang für die Verbraucher erhöht. Die Bedingungen für die Rückgabe sind klar festgelegt: Einwegpfandverpackungen müssen leer, unzerdrückt und mit Etikett zurückgegeben werden, so die Informationen von OTS.

Diese Struktur ist ein entscheidender Vorteil des Einwegpfandsystems, das mittlerweile in 18 EU-Ländern, einschließlich Österreich, umgesetzt wurde. Ehemalige Umweltministerin Leonore Gewessler äußerte sich positiv über den Start des Programms. Allerdings gibt es auch kritische Stimmen: Die FPÖ sieht das Pfandsystem als Belastung für Familien und pensionierte Bürger und hat eine Petition unter dem Titel „Flaschenpfand STOPPEN – Für fairen Konsum statt neuer Belastungen“ ins Leben gerufen.

Einblick in den europäischen Vergleich

Das System in Österreich reiht sich ein in eine Reihe erfolgreicher Pfandsysteme in Europa, wie dem bereits 18 Jahre alten System in Deutschland, das als eines der erfolgreichsten gilt. Dieses System hat zu einer Rücklaufquote von über 98 Prozent geführt und unterstützt durch die Prinzipien der „erweiterten Herstellerverantwortung“ die Abfallreduktion und Ressourcenschonung, erläutert DPG. Das Prinzip der EPR zielt darauf ab, dass Hersteller Verantwortung für das Abfallmanagement übernehmen und trägt zur nachhaltigen Ressourcennutzung innerhalb der EU bei.

Mit dem neuen Einwegpfandsystem zeigt sich Österreich entschlossen, die Umweltauswirkungen von Einwegverpackungen deutlich zu reduzieren und gleichzeitig eine hohe Akzeptanz unter den Konsumenten zu fördern. Die kommenden Monate und die angestrebte Erhöhung der Rücklaufquote werden zeigen, ob das System seine Ziele erreichen kann.

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