Astronomen warnen: Unsere Sonne könnte viel öfter gewaltige Strahlungsausbrüche, sogenannte Superflares, verursachen, als bisher angenommen. Jüngste Forschungen, die auf einer internationalen Studie basieren, zeigen, dass solche katastrophalen Ereignisse durchschnittlich alle 100 Jahre bei sonnenähnlichen Sternen auftreten. Diese Einschätzung, die durch die Auswertung der Messdaten von über 56.000 Sternen des NASA-Weltraumteleskops Kepler gestützt wird, ist ein echter Weckruf für die Wissenschaftler. Dr. Valeriy Vasilyev vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) betont, dass die Häufigkeit dieser massiven Strahlungsausbrüche eine Überraschung war, da frühere Annahmen Zeitabstände von tausend bis zehntausend Jahren vermuteten. Wie das Max-Planck-Institut feststellt, können Superflares über eine Billion Wasserstoffbomben an Energie freisetzen und hätten dramatische Auswirkungen auf der Erde.
Die Gefahren von Superflares
Ein Superflare könnte zum Beispiel Satelliten im All schädigen und die moderne Kommunikation im Griff haben. Die letzte bedeutende Eruption, das sogenannte Carrington-Ereignis von 1859, verursachte in Nordeuropa und Nordamerika vergleichbare Schäden, als das Telegrafennetzwerk zusammenbrach. Damals setzte dieser Sonnensturm gerade einmal ein Hundertstel der Energie frei, die ein Superflare erzeugen kann. Die Forscher aus Ländern wie Österreich, Finnland, Japan und den USA nutzen das Verhalten von tausenden ähnlichen Sternen zur Risikobewertung. Um diese Schätzungen zu untermauern, wurde eine Vielzahl von Helligkeitsschwankungen über mehrere Jahre hinweg analysiert, wobei die Entdeckung von 2.889 Superflares auf 2.527 der beobachteten Sterne festgestellt wurde.
Das neu entdeckte Risiko von Superflares unterstreicht die Notwendigkeit, Systeme zur Vorhersage starker Sonnenstürme schneller zu entwickeln. Ab 2031 wird die ESA-Raumsonde Vigil dazu in der Lage sein, potenziell gefährliche Weltraumwetterphänomene früher zu erkennen. Diese unbekannte Bedrohung zeigt, wie wichtig es ist, sich auf die natürlichen Kräfte unseres Sonnensystems vorzubereiten und weiterhin Forschung zu betreiben, um genauere Vorhersagen zu treffen. Forscher suchen hingegen auch in geologischen Archiven, wie zum Beispiel Baumringen oder Gletschereis, nach Hinweisen auf vergangene Superflares, um zu verstehen, wie oft die Erde in der Vergangenheit von solchen katastrophalen Ereignissen betroffen war, wie das Merkur berichtet.
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