Wiener Galerist Ernst Hilger: Ein Leben für die Kunst geht zu Ende

Wiener Galerist Ernst Hilger: Ein Leben für die Kunst geht zu Ende
1., Dorotheergasse 5, 1010 Wien, Österreich - Ernst Hilger, der einflussreiche Wiener Galerist, ist im Alter von 75 Jahren verstorben. Hilger wurde am 28. Februar 1950 in Wien geboren und gilt als eine prägende Figur der österreichischen Kunstszene. Nach seiner Studienzeit in Betriebswirtschaftslehre, die er 1968 begann, war er nicht nur als Kunsthändler tätig, sondern auch als Kunstsammler und Verleger.
Hilger, der ursprünglich Sänger oder Dichter werden wollte, gründete 1971 seine erste Galerie, die Galerie Academia, in Salzburg. Nur ein Jahr später folgte die Gründung der Galerie Spectrum in Wien. Im Lauf seiner Karriere erweiterte er sein Engagement mit weiteren Galerien in Salzburg, Wien, Frankfurt und Paris. Er war aktiv in der Förderung junger Künstler, unter anderem durch Projekte wie „Siemens_artLab“.
Einflussreiche Ämter und Auszeichnungen
Hilger war von 2002 bis 2007 Präsident des europäischen Galeristenverbandes und übernahm langjährige Führungsrollen, unter anderem als Präsident der Vereinigung österreichischer Galerien und als Beiratsmitglied der Art Basel. Seine Verdienste um die Kunst wurden mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Goldenen Ehrenzeichen der Stadt Wien und als Officier des Arts et Lettres im Jahr 2000.
Zusätzlich war Hilger auch als Herausgeber aktiv und gab 1974 die erste österreichische Kunstzeitung, den „Galerienspiegel“, heraus. Seine Galerie hilger contemporary, die er 2003 eröffnete, sowie die HilgerBROTKunsthalle in der Ankerbrotfabrik, die 2009 ins Leben gerufen wurde, sind weitere Höhepunkte seiner Karriere.
Engagement für die Kunstszene
Hilgers Engagement für die Kunst war in vielerlei Hinsicht wegweisend. Er war Mitgründer der Internetzeitung „www.artmagazine.cc“ im Jahr 2000 und hat mit der Eröffnung von „Hilger NEXT“ im Jahr 2013 die Möglichkeiten für moderne Kunst in Österreich weiter ausgebaut. Zu seinen wichtigsten Ausstellungen zählten Werke von international renommierten Künstlern wie Andy Warhol, Pablo Picasso und Jean Dubuffet.
Seine Schenkung einer Büste des Komponisten Robert Schumann von Alfred Hrdlicka an die Stadt Wien im Jahr 2005 spiegelt sein persönliches Engagement und seine Wertschätzung für die Kunst und Kultur wider.
Zukunft der österreichischen Kunstförderung
Die österreichische Kunstszene steht aktuell vor neuen Herausforderungen, aber auch Chancen. Das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (BMKÖS) hat eine Förderoffensive gestartet, um die Bildende Kunst in Österreich zu unterstützen. Die Fördermittel werden um insgesamt 350.000 Euro erhöht und unterstützen unter anderem die Teilnahme österreichischer Galerien an internationalen Kunstmessen.
Die Auslandsmesseförderung wird 2024 um 150.000 Euro auf insgesamt 550.000 Euro erhöht, was für über 40 Galerien jährlich (unter anderem Hilgers Galerien) von Bedeutung ist. Diese Entwicklungen könnten dazu beitragen, das Erbe von Galeristen wie Ernst Hilger in der zeitgenössischen Kunstszene weiterzuführen. oe24 berichtet, dass Hilger eine zentrale Rolle in dieser dynamischen Kunstlandschaft gespielt hat, während Geschichtewiki detaillierte Einblicke in seine Laufbahn gibt. Aktuelle Informationen zur Kunstförderung finden sich auch auf diegalerien.at.
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Ort | 1., Dorotheergasse 5, 1010 Wien, Österreich |
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