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Zeitzeuge Buterfas-Frankenthal: Erinnerungen an die Schrecken der NS-Zeit

Göttingen. Ein bewegender Abend im Alten Rathaus Göttingen: Ivar Buterfas-Frankenthal, ein 91-jähriger Holocaust-Überlebender, und seine Frau Dagmar hielten eine eindringliche Ansprache vor Schülern, Polizeibeamten und Verwaltungsmitarbeitern. „Es gibt keine Kollektivschuld, es gibt nur eine Kollektivscham für die AfD und die Angehörigen dieser Partei“, rief Buterfas-Frankenthal, der als eine der letzten Stimmen der Überlebenden gilt. Dies war eine der letzten Veranstaltungen des Paares, das in den letzten Jahrzehnten 1651 Mal über ihre schrecklichen Erfahrungen berichtete.

Die Polizeiinspektion Göttingen hatte die Veranstaltung organisiert, um das Bewusstsein für die Gefahren von Extremismus zu schärfen. Tilo Henniges, ein Organisator, stellte klar: „Die schlimmsten Verbrechen im Nationalsozialismus waren staatlich organisiert.“ Polizeipräsidentin Tanja Wulff-Bruhn betonte, dass der Leidensweg des Paares eine wichtige Lektion für alle sei, was auf dem Spiel steht, wenn die Demokratie nicht verteidigt wird.

Ein Ort der Erinnerung

Der geschichtsträchtige Saal, in dem die Veranstaltung stattfand, war nicht zufällig gewählt. Hier wurde 1938 die Zerstörung der Göttinger Synagoge beschlossen. Bürgermeisterin Jutta Steinke erinnerte daran, dass Göttingen bereits in den 1920er Jahren eine Hochburg der Nationalsozialisten war. Buterfas-Frankenthal erzählte von seiner Kindheit, die von Verfolgung und Demütigungen geprägt war. „Halbjuden“ nannte man ihn, und er erlebte grausame Angriffe von Mitschülern, die ihn aufgrund seiner Herkunft quälten. „Sie haben mir die kurze Hose heruntergezogen und mit einer Zigarette ein Loch in meinen Schenkel gebrannt“, schilderte er erschütternd.

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Trotz der schmerzhaften Erinnerungen möchte Buterfas-Frankenthal die Menschen ermutigen, für Demokratie und Menschlichkeit einzustehen. „Es war noch nie so unruhig auf Deutschlands Straßen wie in diesem Jahrzehnt“, warnte er und appellierte an alle, wachsam zu bleiben gegen das Erstarken nationalistischer Ideologien.

Quelle/Referenz
goettinger-tageblatt.de

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