In einer Schreckenssituation, die sich aus einem Film entnommen zu sein scheint, stand die Hundespaziergängerin Heidemarie Rott am Mittwochmittag einem Wolf Auge in Auge gegenüber! Bei ihrem Spaziergang im nebelverhangenen Neuerode, Werra-Meißner-Kreis, wurde sie plötzlich von ihrem Labrador alarmiert, der bellend vor einem majestätischen Raubtier verharrte. „Ich hab lange laut geschrien, aber der saß wie ein Fels“, schildert sie. Der Wolf, entspannt auf einer Ackerfläche sitzend, beobachtete sie aus etwa sechs Metern Entfernung und ließ sich durch ihre Schreie nicht beeindrucken. In wilder Panik zogen Rott und ihr Hund sich zurück, ständig in Sorge, der Wolf könnte ihnen folgen.
Wolf-Sichtungen häufen sich in der Region
Bereits seit dem Frühsommer deuten zahlreiche Anzeichen darauf hin, dass sich Wölfe in und um die Meinharder Höhendörfer aufhalten. Erste Indizien waren aufgetaucht, als ein Hundespaziergänger ein frisch gerissenes Reh fand. Damals dachten die Aufseher noch, wildernde Hunde könnten die Ursache gewesen sein. Doch schnell folgten weitere Sichtungen: Ein Wolf wurde in der Nähe einer Pferdekoppel gesichtet, und ein Rissgutachter deutete auf einen Wolf, als ein weiteres Rehkitz in der Gegend gefunden wurde. Das Gespenst der Wölfe schleicht sich immer mehr in die Region!
Wirksame Regulierungen stehen noch aus
Aktuell hat das Land Hessen den Wolf ins Jagdrecht aufgenommen – allerdings ohne eine Jagdzeit! Somit bleibt der Wolf ganzjährig vor der Jagd geschützt. Eine nachhaltige Regulierung der Wolfspopulation könnte nur eingeführt werden, wenn der Bund und die EU endlich den Schutzstatus der Wölfe herabsetzen. Auch die Zuständigkeiten innerhalb des hessischen Wolfszentrums haben sich geändert, was möglicherweise Auswirkungen auf die Wolfskonzeption in der Region haben könnte. Spannende Zeiten für die Anwohner und die heimische Flora und Fauna!
