Im Altenburger Land sorgt die zunehmende Präsenz von Wölfen für Aufmerksamkeit und Diskussionen. Nach den Berichten von Jäger Max Becker, der regelmäßig Wolfssichtungen im Landkreis verzeichnet, wird die Region als Durchzugsgebiet für diese Tiere genutzt. Becker fand im März und April 2023 Überreste von zwei gerissenen Rehen, die auf Wolfsaktivitäten hindeuten. Bei einem weiteren Vorfall im Dezember 2023 beobachtete er einen Wolf zwischen Gröba und Kammerforst. Dieser war morgens auf einer Wiese unterwegs und lief entlang eines Bachlaufs.
Die Situation zeigt, dass Wölfe im Freistaat Thüringen seit zehn Jahren wieder angesiedelt sind. Aktuell sind drei Wolfsterritorien in Thüringen bestätigt. Während in der Region Altenburger Land die Wolfssichtungen zunehmen, haben Wildkameras bei Lucka im Frühjahr 2024 einen Wolf aufgezeichnet. Darüber hinaus gibt es auch Meldungen von Wolfssichtungen in Sachsen, unter anderem bei Groitzsch. Ein Wolf pendelt seit etwa anderthalb Jahren zwischen Groitzsch, Neuseenland, Kammerforst und Leina, was das Wanderverhalten dieser Tiere unterstreicht.
Zunehmende Problematik für Landwirte
Die Präsenz der Wölfe stellt jedoch nicht nur eine Beobachtung für die Jäger dar, sondern hat auch direkte Auswirkungen auf die Landwirte in der Region. Siegfried Thieme, ein Landwirt aus Frohnsdorf, berichtet von Verlusten durch Wolfsangriffe, da er bereits zwei Damwildtiere verloren hat. Becker hat keine Probleme mit Wölfen, solange sie keine Nutztiere reißen, jedoch befürchten Landwirte, dass Wölfe Schutzzäune überwinden können. Berichte zeigen, dass Wölfe schützende Mauern durch Springen, Klettern und Graben überwinden. Ein Damwildhalter in der Lausitz musste seinen Zaun mehrfach verstärken, um Wölfe fernzuhalten.
Das Monitoring der Wolfspopulation in Deutschland erfolgt jährlich und wird von den Bundesländern unabhängig durchgeführt. Im Monitoringjahr 2023/24 wurden 274 Wolfsterritorien in Deutschland festgestellt, darunter 209 Rudel, 46 Paare und 19 territoriale Einzeltiere. Wölfe sind inzwischen in mehreren Bundesländern nachgewiesen, auch in Thüringen gehört die Art zum Bestand, was die Relevanz der Diskussion über deren Management und Schutz unterstreicht, wie lvz.de berichtete. Die Überwachung und das Management der Wolfsterritorien sind von zentraler Bedeutung, um ein ausgewogenes Miteinander von Mensch und Tier zu gewährleisten, wie in einer Untersuchung von dbb-wolf.de ausgeführt wird.
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