Die Wölfe in Baden-Württemberg sorgen weiterhin für Schlagzeilen, jedoch hat sich die Lage in den letzten Monaten stabilisiert. Laut aktuellen Zahlen des Umweltministeriums wurden seit Jahresbeginn nur 28 Schafe und Ziegen durch Wölfe gerissen, bei insgesamt 12 bestätigten Zwischenfällen, was einen Rückgang im Vergleich zu den Vorjahren darstellt. Die Region Rastatt ist besonders betroffen, wo der Wolf GW852m als „Stammgast“ gilt und wiederholt Schafe reißen konnte. Trotzdem reicht die Häufigkeit seiner Übergriffe nicht für einen Abschuss aus, da die gesetzlichen Vorgaben bislang nicht erfüllt sind, wie Schwäbische.de berichtet.
Insgesamt befinden sich derzeit nur drei Wölfe in Südbaden-Württemberg, die seit über sechs Monaten im gleichen Gebiet leben und somit als sesshaft gelten. Diese Entwicklungen sind jedoch nicht ohne Bedeutung: Die Wolfspopulation in Deutschland zeigt sich in einem langsamen Wachstumsprozess. Laut der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) hat sich das Wachstum der Wölfe verlangsamt und erreicht nicht die oft behaupteten 30 Prozent jährlich. Zudem wird ein neuer Wolf im Südschwarzwald nachgewiesen, womit nun ein viertes Tier in der Region heimisch ist. Trotz gelegentlicher Risse ist die Interaktion mit Menschen bisher unproblematisch geblieben, wie Stuttgarter Nachrichten berichtet.
Investitionen zum Schutz der Weidetiere
Um die Weidetierhalter zu unterstützen und den Schutz ihrer Herden zu erhöhen, hat das Land Baden-Württemberg in diesem Jahr rund 4,1 Millionen Euro in spezielle Zäune und Herdenschutzhunde investiert. Wildtierexperte Michael Herdtfelder betont, dass es zunehmend wahrscheinlich ist, dass sich Wölfe auch in anderen Gebieten des Landes niederlassen und Rudel bilden könnten. Die Sichtungen von Wölfen sind in den letzten zwölf Monaten gestiegen, was auf eine dynamische Entwicklung dieser Wildtierpopulation hindeutet.
Im Bundesvergleich sind in Deutschland derzeit 209 Wolfsrudel nachweisbar, wobei der Südwesten weiterhin von einer eher geringen Anzahl dieser Tiere geprägt ist. Die Rückkehr der Wölfe ist Teil eines komplexen Naturprozesses und könnte in den nächsten Jahren neue Herausforderungen und Chancen für die Region mit sich bringen.
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