Das Wintersemester hat in München offiziell begonnen und bringt frischen Wind für die großen Hochschulen der Stadt. Das Studierendenwerk eröffnet die neue Saison mit einer besonderen Aktion: Veganer Schokoladenkuchen wird in den Mensen und Cafés verteilt, jedoch nur in begrenzter Stückzahl. Wer sich frühzeitig in den Mensen einfindet, hat die besten Chancen auf ein Stückchen Glück. Doch die Einladungen zum Genießen sind nicht das einzige, was die Studierenden begeistert, denn der Wissensdrang nach der vorlesungsfreien Zeit ist ungebrochen. Die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) und die Technische Universität (TU) sind die Hauptanziehungspunkte für Studierende aus dem In- und Ausland.
Mit über 150.000 Einschreibungen ist München die zweitgrößte Hochschulstadt Deutschlands, gleich nach Berlin. Besonders bemerkenswert ist die Tatsache, dass die LMU rund 54.522 Studierende zählt – fast 2.000 mehr als im Wintersemester 2023/2024. Ein großer Teil der Studierenden, etwa 60 Prozent, ist weiblich. Auch die international ausgerichtete Bildungstiefe ist nicht zu vernachlässigen: An der LMU sind 11.178 internationale Studierende eingeschrieben, was einen Anteil von über 20 Prozent darstellt. An der Hochschule München (HM) wiederum sind es 18.651 Studierende, wobei der Frauenanteil hier bei etwa 40,5 Prozent liegt.
Besonders hohe Einschreibungszahlen
Die Technische Universität hat ebenfalls neue Rekorde aufgestellt. Rund 22.000 Leute studieren am Standort München, und von über 53.000 Studierenden, die an allen TU-Standorten eingeschrieben sind, sind 45 Prozent internationale Studierende. Diese Zahl ist nicht nur für die Universitäten von Bedeutung, sondern beeinflusst auch die bundesweite Hochschullandschaft, wie das britische Magazin Times Higher Education zeigt, das der TU jüngst den 26. Platz unter den besten Universitäten weltweit zuschrieb.
Besonders spannend bleibt die Einschreibefrist, die noch bis November offen ist. In diesem Zusammenhang könnte auch die Zahl der Erstsemester steigen, die an der LMU momentan bei 9.669 steht, während die TU 7.600 und die HM 5.300 Erstsemester zählt. Der Anstieg des Interesses an Hochschulen ist deutlich: Über 18.000 Bewerbungen mehr als im Vorjahr zeigen, wie sehr der akademische Raum anziehend wirkt.
Neue Studienrichtungen und internationale Angebote
Innovationen im Studienangebot sind ein weiteres Highlight dieses Semesters. An der TU können Studierende aus drei neuen englischsprachigen Masterprogrammen wählen: Agri-Food Economics, Artificial Intelligence in Society und Information Engineering. Die HM erweitert ihr Portfolio mit Bachelor-Studiengängen wie Engineering Physics und International Management and Digital Engineering. Außerdem startet an der LMU der Bachelorstudiengang Medienkulturwissenschaft.
Ein weiterer wichtiger Aspekt wird mit der Gründung eines neuen Zentrums zur Erforschung sozialer Ungleichheit an der LMU angesprochen. Fabian Pfeffer, der Gründungsdirektor, hebt hervor, dass soziale Ungleichheit, besonders in Bezug auf Vermögen, eine bedeutende gesellschaftliche Herausforderung darstellt. Bei der Eröffnung sprachen mehrere Experten, die die Problematik aus verschiedenen wissenschaftlichen Perspektiven beleuchten.
Die Herausforderungen sind jedoch nicht nur theoretisch. Die Realität zeigt, dass Studierende, die wenig bis keine finanzielle Unterstützung von ihren Familien erhalten, oft schwerer in ihrem Studium Fuß fassen können. Hier setzt die im Herbst eingeführte Studienstarthilfe der Bundesregierung an. Diese Maßnahme bietet finanziellen Beistand für Studierende mit Bedarfskriterien, die an einer Hochschule erstmals eingeschrieben sind, ohne dass dies auf sonstige Einkünfte angerechnet wird.
München zeigt einmal mehr, dass es ein Zentrum für akademische Bildung ist, das durch Vielfalt und einen stetigen Zulauf von Studierenden besticht. Die kommenden Monate dürften zeigen, wie sich die Studierendenzahlen weiter entwickeln und welche neuen Ideen und Maßnahmen in den Ozeanen des Wissens auf den Tisch kommen. Für eine umfassende Sicht auf die aktuelle Situation und Entwicklungen in den Münchner Hochschulen sei auf die detaillierte Berichterstattung bei www.sueddeutsche.de verwiesen.
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