Ein aufregender Besuch in der Wildmetzgerei in Ingenheim! Landrat Dietmar Seefeldt hat kürzlich die Wildmetzgerei in Billigheim-Ingenheim besucht, um auf die Bedeutung von Wildfleisch im Landkreis Südliche Weinstraße aufmerksam zu machen. „Wildfleisch ist das biologischste Fleisch und ein regionales Lebensmittel“, betonte Seefeldt. Doch das ist nicht alles! Im Herbst finden zahlreiche Drückjagden statt, bei denen Jäger den Wildbestand in unseren Wäldern regulieren. Besonders die Afrikanische Schweinepest (ASP) macht es notwendig, die Wildschweinpopulation zu reduzieren, um die Tierseuche zu bekämpfen.
Wo gibt es Wild? Neben dem Direktverkauf durch die Jäger und auf dem Wochenmarkt in Landau gibt es jetzt auch einen Verkaufsautomaten vor der Hauptstraße 25 in Ingenheim. Hier hat der gelernte Koch Florian Kunz die ehemalige Metzgerei in eine EU-zertifizierte Wildmetzgerei verwandelt, die ausschließlich Wildfleisch verarbeitet. „Die Jäger liefern bei uns bereits hochwertig an, das spricht auch für das hohe Fachwissen in der regionalen Jägerschaft“, erklärte Kunz. In der Wildmetzgerei werden Produkte wie Wildschinken, Bratenstücke und Dosenwurst angeboten – alles unter höchsten Qualitäts- und Hygienestandards.
Die Nachfrage nach Wildprodukten steigt
Die Veredelung von Wildfleisch ist heute unerlässlich. Kreisjagdmeister Jörg Sigmund, der seit 40 Jahren Jäger ist, erinnert sich an Zeiten, als Wild noch in der Decke verkauft wurde. Heute hingegen werden Wildprodukte küchenfertig angeboten. Im Landkreis gibt es zwei zertifizierte Wildmetzgereien: die Metzgerei Kieffer in Bad Bergzabern und die Wildveredelung Florian Kunz. „Wir bieten Dienstleistungen für Jäger an, die Wild bei uns abgeben können, und wir verarbeiten es für sie weiter“, so Kunz.
Im Landkreis Südliche Weinstraße werden pro Jagdjahr rund 2000 Wildschweine, 2000 Rehe und etwa 150 Stück Rotwild erlegt. „Bei Drückjagden können schon mal 15 bis 20 Wildschweine liegen“, weiß Fritz Rück, Obmann für Wildbretmarketing. Die garantierte Abnahme des Wildes ist entscheidend, da Rück mit seinem Wildhandel das nicht vermarktete Wild aufkauft und zu 90 verschiedenen Produkten verarbeitet. „Wild ist kein Nischenprodukt mehr“, stellt Rück fest, der plant, seinen Verkaufsstand an Florian Kunz abzugeben, der den Wildhandel zusätzlich zur Metzgerei betreiben wird.