Auf einem turbulenten Parteitag in Riesa hat die Alternative für Deutschland (AfD) am Samstag ein historisches Ereignis gefeiert: Alice Weidel wurde einstimmig zur Kanzlerkandidatin für die Bundestagswahl gewählt. Unter dem starken Beifall der fast 600 Delegierten wurde die 45-jährige Parteivorsitzende ohne Abstimmung, sondern durch Akklamation, zur Spitzenkandidatin gekrönt. Co-Vorsitzender Tino Chrupalla rief die Delegierten in seiner Rede auf, die 20-Prozent-Marke bei anstehenden Wahlen zu überschreiten und so den Weg für Weidels Kanzlerschaft zu ebnen, wie oe24 berichtete.
Der Parteitag war jedoch alles andere als reibungslos. Proteste und Blockaden von AfD-Gegnern führten zu erheblichen Verzögerungen, was dazu führte, dass die Veranstaltung verspätet begann. Weidel selbst konnte aufgrund der blockierten Zufahrtsstraßen nicht rechtzeitig eintreffen, wie auch Die Zeit dokumentierte. Dieser Schritt markiert eine Wende für die AfD, die bislang keine eigene Kanzlerkandidatur aufgestellt hatte und in den letzten Wahlen auf eine solche verzichtet hatte. Weidel gilt als eine zentrale Figur der Partei und wird oft als Teil des politischen Establishments wahrgenommen, da sie als offen homosexuelle Frau in einer von Männern dominierten Partei eine Ausnahme darstellt.
Ein historischer Schritt für die AfD
Weidel hat sich über die Jahre als eines der bekanntesten Gesichter der AfD etabliert und bringt sowohl ihre politischen Ansichten als auch ihre persönliche Geschichte in den Wahlkampf ein. Die AfD, die laut aktuellen Umfragen auf dem zweiten Platz hinter CDU und CSU rangiert, sieht in Weidel die Möglichkeit, eine neue Richtung einzuschlagen und die Wähler für sich zu gewinnen. Trotz dieser hochgesteckten Ziele bleibt die Aussicht auf eine Regierungsbeteiligung gering, da derzeit keine andere Partei eine Koalition mit der AfD in Betracht zieht.
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