Deutschland

Wacholderheiden am Eisberg: Straßen gesperrt für die Natur!

Am Eisberg bei Münsingen finden seit dem 7. Oktober 2024 wichtige Pflegearbeiten statt, die darauf abzielen, die Wacholderheiden in der Region wiederherzustellen. Diese Arbeiten werden bis zum 20. Oktober 2024 durchgeführt und führen zur vollständigen Sperrung der L 230 zwischen der Abzweigung von der B465 und dem Marbacher Dreieck.

In Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Reutlingen, dem Kreisforstamt Reutlingen und der Stadt Münsingen wird durch beauftragte Unternehmen eine Entnahme von Bäumen, Sträuchern und Gehölzen vorgenommen. Dies ist notwendig, da die Wacholderheideflächen stark zugewachsen und dadurch die typischen Lebensräume für lichtliebende Pflanzen und Tiere gefährdet sind.

Wacholderheiden und ihr ökologischer Wert

Die Finanzierung dieser Pflegemaßnahmen erfolgt durch die Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg, die Mittel aus Ersatzzahlungen bereitstellt. Diese Initiative ist ein weiterer Schritt, um den einzigartigen Lebensraum der Wacholderheiden zu bewahren. In früheren Jahren wurden bereits ähnliche Arbeiten im Großen Lautertal sowie im Gebiet um Münsingen durchgeführt.

Kurze Werbeeinblendung

Die Pflege der Heiden hat mehrere positive Effekte. So können die Flächen wieder beweidet werden, was auch den Transport von Samen und Insekten durch Schafe ermöglicht. Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Blauschwarzen Eisvogel, einer Schmetterlingsart, die nur noch in der Region Schwäbische Alb vorkommt. Seine Raupenfutterpflanzen, wie die Heckenkirsche, profitieren von diesen Maßnahmen, die auch die umfangreiche Waldameisenkolonie unterstützen.

Ein entscheidendes Anliegen dieser Arbeiten ist die Erhaltung des Biotopverbunds, sodass die Isolation der verbliebenen Wacholderheideflächen verringert wird. Diese Isolation entstand durch den Rückgang der Schafhaltung in den vergangenen Jahrzehnten, wodurch viele dieser Flächen in Wald übergegangen sind.

Die Wacholderheiden sind nicht nur landschaftlich reizvoll, sondern auch ökologisch wertvoll, da sie einen bundesweit einzigartigen Lebensraum im UNESCO ausgezeichneten Biosphärengebiet Schwäbische Alb darstellen. Durch jahrhundertelange Beweidung entwickelte sich diese artenreiche Landschaft. Heute sind solche Flächen jedoch durch menschliche Eingriffe und landwirtschaftliche Veränderungen bedroht.

Während der Pflegearbeiten ist die L 230 aufgrund von Verkehrssicherheitsanforderungen voll gesperrt. Diese Maßnahme ist wichtig, um die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten, während gleichzeitig die ökologische Nachhaltigkeit und der Erhalt der regionalen Biodiversität gefördert wird.

Für weitere Informationen zu diesen Maßnahmen und deren Hintergründe stehen die Ansprechpartner der Biosphärengebiet Schwäbische Alb zur Verfügung. Sie können Herr Roland Heidelberg oder Frau Sabrina Lorenz vom Regierungspräsidium Tübingen kontaktieren.


Details zur Meldung
Genauer Ort bekannt?
Eisberg, Münsingen, Deutschland
Quelle
rp.baden-wuerttemberg.de

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"