Die Wohnungsnot in Deutschland hat eine alarmierende Dimension erreicht, wie die Schicksale von Anna R. und Hans Liebtanz zeigen. Die 78-jährige Rentnerin aus Bad Tölz, die dringend eine bezahlbare und barrierefreie Wohnung sucht, lebt in ständiger Angst, auf der Straße zu landen. Laut Merkur hat Anna jahrzehntelange Rückschläge und körperliche Leiden hinter sich. Sie fällt aufgrund ihrer gesundheitlichen Beeinträchtigungen, darunter Arthrose und eine 80-prozentige Behinderung, zunehmend in die Obdachlosigkeit. Obwohl sie seit Jahren Unterstützung bei der Caritas sucht und nach Sozialwohnungen fragt, erhält sie keinen Wohnberechtigungsschein, da ihr Einkommen minimal über dem Grenzwert liegt.
Ähnlich verhält es sich bei Hans Liebtanz, einem 61-Jährigen aus Ulm, dessen Träume von einem eigenen sanierungsbedürftigen Haus durch finanzielle Schwierigkeiten und persönliche Rückschläge zerplatzt sind. Nach seiner Scheidung und durch einen Jobverlust während der Corona-Pandemie lebte er schließlich auf der Straße und wandte sich an die Caritas, wie Schwäbische berichtet. Die steigende Zahl obdachloser Menschen, etwa über 500 allein in Ulm, ist besorgniserregend. Die Stadtverwaltung räumt ein, dass die Situation angespannt ist, und die begrenzten Kapazitäten in Notunterkünften oft nicht ausreichen, um den Bedarf zu decken.
Steigende Wohnungsnot in Deutschland
Die Geschichten dieser beiden Menschen stehen exemplarisch für die alarmierende Wohnungsnot in Deutschland, die bereits seit Jahren besteht, sich aber in der letzten Zeit dramatisch verschärft hat. Sowohl Anna als auch Hans sind Opfer eines Systems, das finanziell benachteiligten und gesundheitlich eingeschränkten Menschen kaum eine Perspektive bietet. Trotz ihrer Bemühungen um Unterstützung scheinen die Hürden, die sie überwinden müssen, fast unüberwindbar zu sein, während die Verzweiflung steigt und die Hoffnung auf eine eigene Wohnung zunehmend schwindet.