Lüneburg. Ein aufregendes Event steht bevor! Vom 12. bis 14. November öffnet die St.-Michaelis-Kirche ihre Türen zur spektakulären Vesperkirche, wo Arm und Reich aufeinandertreffen – und das alles kostenlos! Hier gibt es Tattoos, Haarschnitte, neue Klamotten und köstliches Essen an einem Ort. Doch wird diese bunte Mischung wirklich funktionieren?
Markus Bahr, ein Lüneburger, der in der Herberge Plus lebt, ist begeistert: „Ich habe mir hier schon ein Tattoo stechen lassen. Es ist ein geschützter Raum, und das Essen ist auch gut.“ Die Pastorin und Mitorganisatorin Silke Ideker bestätigt, dass die Vesperkirche ein Ort der Begegnung ist. „Vor allem bei dem arabischen Buffet stehen die Leute oft Schlange. Da sitzen Damen mit Perlenkette neben Männern aus der Herberge und genießen gemeinsam das Essen.“ Hier wird deutlich, dass Bedürftigkeit oft nicht auf den ersten Blick erkennbar ist. Auch Seniorinnen, die sich einen Haarschnitt nicht leisten können, finden hier Hilfe.
Einsame Menschen finden Gesellschaft
Die Vesperkirche ist nicht nur ein Ort für Bedürftige, sondern auch für einsame Menschen. „Wir haben eine Feedback-Wand, auf der viele schrieben, dass sie zu Hause alleine essen müssen. Hier genießen sie die Gesellschaft“, erzählt Ideker. Im letzten Jahr wurden an jedem der vier Tage 300 Essen ausgegeben, und auch in diesem Jahr wird mit ähnlichen Zahlen gerechnet. „Freundschaften entstehen zwar nicht oft, aber die Menschen begegnen sich und unterhalten sich. Das ist schon viel wert“, fügt sie hinzu.
Friseurmomente und Unterhaltung
Ein weiteres Highlight sind die Friseure, die den Besuchern einen neuen Look verpassen. „Die Menschen genießen die Zuwendung“, sagt Ideker. Die Plätze sind so gestaltet, dass jeder seinen eigenen Friseurmoment hat. Neben Haarschnitten können die Besucher auch Ohrringe stechen lassen, Weihnachtsdeko aussuchen oder Tischtennis spielen. Abends sorgt die Akrobatin Marlene Kiepke für Unterhaltung, während Live-Musik durch alle Epochen und Genres erklingt. Markus Bahr kann nur empfehlen, die Vesperkirche zu besuchen: „Es ist gut, um Leute zu treffen. Das klappt da schon.“