In einem umstrittenen Prozess wurden die Anwälte Alexej Lipzer und Igor Sergunin in Russland zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Lipzer erhielt eine Strafe von fünf Jahren, während Sergunin dreieinhalb Jahre bekam. Laut Kleine Zeitung wurden die Anwälte wegen angeblicher Zugehörigkeit zu einer extremistischen Organisation verurteilt, was sich auf den Korruptionsbekämpfungsfonds von Alexei Nawalny bezieht. Während des Prozesses, der im September 2024 begann, war die Gerichtsverhandlung weitgehend öffentlichkeitsfern, was sowohl bei Unterstützern als auch bei Beobachtern für Aufregung sorgte. Prozessbeobachter berichteten von Schikanen durch die Polizei, die unter dem Vorwand, sie könnten gesuchte Personen sein, festgehalten wurden.
Politisch motivierte Urteile
Die Verteidigung plante, gegen das Urteil Berufung einzulegen und argumentiert, dass die Verfahren politisch motiviert seien. Nawalnys Team im Exil, das die Entwicklungen verfolgt, stellte fest, dass das Urteil gegen die Anwälte genau am Jahrestag von Nawalnys Rückkehr nach Russland erging. Er war nach seiner Behandlung in Deutschland aufgrund eines Giftanschlags mit Nowitschok am 17. Januar 2021 zurückgekehrt. Seine Rückkehr endete tragisch, als er im Februar 2022 unter unklaren Umständen im Straflager starb. Seine Angehörigen haben den russischen Präsidenten Wladimir Putin des Mordes beschuldigt, wie der Spiegel berichtet.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung
