
Eine Urlaubsreise in die Türkei entwickelte sich für die 55-jährige Heike Meyer aus Kassel zu einem Albtraum, als sie nach einem Tierbiss im Meer an einer nekrotisierenden Fasziitis erkrankte. Der Vorfall ereignete sich in einer Bucht in der Nähe ihres Hotels in Evrenseki, Provinz Antalya. Nach dem Biss litt Meyer unter einer Blutvergiftung, die in eine Sepsis mündete.
Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland wurde sie umgehend ins Krankenhaus eingeliefert. Dort musste sie sich mehr als zehn Operationen unterziehen, um ihr Leben zu retten und ihr Bein zu erhalten. Dr. Mehrnoofh Akhavanpoor, die Chefärztin der Plastischen Chirurgie, bezeichnete die Rettung des Beins als ein „Wunder“. Meyer wurde ins künstliche Koma versetzt und verbrachte mehrere Wochen auf der Intensivstation. Ihre Tetanus-Impfung war zum Zeitpunkt des Bisses überfällig, was die Situation weiter komplizierte.
Folgen der Erkrankung und Behandlung
Nach zwei Wochen zu Hause erhält Heike Meyer nun täglich Pflege für ihr Bein. Ihr Mann und sie sind jedes Jahr in der Türkei unterwegs, und diese besondere Reise fand im Oktober statt. Laut einem Arzt in Kassel könnte der Biss von einer Wasserschildkröte stammen. Trotz der schwierigen Umstände feierte das Paar Weihnachten in gemütlicher Zweisamkeit.
Die nekrotisierende Fasziitis, die Meyer erlitten hat, ist eine akute bakterielle Weichteilinfektion, die Haut, Unterhaut und Faszie betrifft. Die Erkrankung tritt in der Regel bei Menschen mit bestehenden gesundheitlichen Problemen auf, wie zum Beispiel bei denen mit peripheren Durchblutungsstörungen oder Diabetes mellitus. Infektionserreger sind oft A-Streptokokken, häufig treten auch Mischinfektionen auf, die zu schweren Entzündungsreaktionen führen können. Unbehandelt kann die Erkrankung zu Schock und Multiorganversagen führen, wobei die Mortalität zwischen 15 und 35 Prozent liegt, selbst bei guter Therapie.
Die Symptome umfassen einen akuten Beginn mit starken Schmerzen, Ödembildung sowie Hautveränderungen, die von bläulich-rot bis hin zu nekrotischen Arealen reichen. Eine zügige medizinische Behandlung ist für das Überleben und die Prognose entscheidend.
- Übermittelt durch West-Ost-Medien
Ort des Geschehens
Details zur Meldung