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Tübingen kämpft um Wohnraum: Container für geflüchtete Familien geplant!

TÜBINGEN. In der Universitätsstadt Tübingen gibt es einen bemerkenswerten Bedarf an Wohnraum für Geflüchtete. Innerhalb des laufenden Jahres müssen rund 150 zusätzliche Personen untergebracht werden, und bis 2025 wird die Stadt mindestens doppelt so viele geflüchtete Menschen aufnehmen müssen. Das Problem? Der verfügbare Wohnraum in der Stadt reicht nicht aus. Daher plant die Stadtverwaltung den Bau einer Containeranlage in der Sidlerstraße, die Platz für etwa 90 Menschen bieten soll.

Diese neue Einrichtung wird insbesondere für Familien mit Kindern, Paare und Alleinstehende gedacht sein. Um den Bewohnern ein gewisses Maß an Unterstützung zu bieten, wird ein Hausmeister vor Ort sein, und es wird ein integratives Management für soziale Betreuung vorhanden sein, wie von Elisabeth Stauber, der Leiterin des städtischen Fachbereichs Soziales, in einer Sitzung des Ausschusses für Kultur, Bildung und Soziales erläutert wurde.

Herausforderungen bei der Wohnraumbeschaffung

Aktuell leben in Tübingen bereits 1.676 geflüchtete Menschen in städtischen Unterkünften. Mit 571 vorhandenen Wohnungen sind diese beinahe komplett belegt, wobei viele von privaten Vermietern zur Verfügung gestellt wurden. „Wir haben bereits gute Erfahrungen damit gemacht, von privaten Eigentümern Wohnungen anzumieten und sind dankbar für jede geeignete leerstehende Wohnung“, erklärte Stauber. Doch aufgrund der angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt kann die Stadt nicht mehr darauf hoffen, ohne Containeranlagen auszukommen. „Früher war das möglich, jetzt jedoch müssen wir neue Wege finden“, so Sozialbürgermeisterin Dr. Gundula Schäfer-Vogel.

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Für die geplante Containeranlage wurde ein Grundstück in der Sidlerstraße für zehn Jahre gepachtet. Die Container werden für zunächst zwei Jahre angemietet. Geplant ist eine dreigeschossige Anlage, bestehend aus 72 Einzelcontainern, die jeweils 18 Quadratmeter groß sind. Diese Unterkunft wird nicht als Gemeinschaftsunterbringung konzipiert, sondern bietet jedem Haushalt eine eigene Küchenzeile sowie einen Bad-/WC-Raum. Zusätzlich sind Gemeinschaftsräume für Waschmaschinen und Abstellräume vorgesehen. „Obwohl die Lage und Größe der Anlage nicht ideal erscheinen mögen, haben wir keine schnellere Alternative gefunden. Außerdem sind in der Umgebung soziale Angebote vorhanden, wie etwa der Stadtteiltreff Brückenhaus“, ergänzte Stauber.

Politische Entscheidungen stehen an

Der Gemeinderat wird am 24. Oktober 2024 über den Bau der Containeranlage entscheiden. Die ersten Geflüchteten könnten dann im Frühjahr 2025 einziehen. Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass in den kommenden Jahren noch weitere Unterkünfte zur Anschlussunterbringung benötigt werden. „Die Standorte werden so verteilt, dass alle Stadtteile und -orte berücksichtigt werden, was für eine gute Integration entscheidend ist“, unterstrich Dr. Schäfer-Vogel. Ob die Grundstücke, die für diesen Zweck in Frage kommen, bereits feststehen, wird aktuell geprüft. Weitere Informationen dazu finden sich auf der Seite von www.gea.de.

Quelle/Referenz
gea.de

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