Der Weihnachtsmarkt in Magdeburg wurde am Freitagabend zum Schauplatz einer schrecklichen Tragödie, als ein Auto mit hoher Geschwindigkeit in eine Menschenmenge raste. Der Tatverdächtige, ein 50-jähriger Arzt aus Saudi-Arabien, ist mittlerweile in Untersuchungshaft, nachdem insgesamt fünf Menschen, darunter vier Frauen im Alter von 45 bis 75 Jahren und ein neunjähriger Junge, ihr Leben verloren haben. Über 200 weitere Personen wurden verletzt, viele mit schweren und schwersten Verletzungen. Die Staatsanwaltschaft hat Haftbefehle wegen fünffachen Mordes und mehrfacher gefährlicher Körperverletzung erlassen, wie Radio Euskirchen berichtete.
Motiv und Hintergrund des Täters
Bereits im Vorfeld des Anschlags gab es zahlreiche Fragen zum Motiv des Verdächtigen. Laut den Informationen der Ermittler könnte seine Unzufriedenheit über den Umgang mit Flüchtlingen in Deutschland ein Motiv gewesen sein. Der mutmaßliche Täter zeigt islamfeindliche Ansichten und war als Kritiker des Islam in sozialen Netzwerken aktiv. Er kam im Jahr 2006 nach Deutschland und erhielt Asyl. Zuletzt äußerte er in einem Interview seine Ablehnung gegenüber deutschen Behörden, besonders bezüglich ihrer Maßnahmen gegen Islamismus, berichtete fr.de.
Beunruhigend ist, dass der Tatverdächtige nicht als Islamist bekannt war und durch sein Verhalten nicht in die gängigen Raster der Sicherheitsbehörden passte. Die Polizei hat derzeit keine Hinweise auf Mittäter. Die genauen Umstände bleiben unklar, doch die Diskussion um die Sicherheit auf Weihnachtsmärkten wird angestoßen, insbesondere nachdem bereits ähnliche tragische Vorfälle wie der Anschlag auf den Breitscheidplatz im Jahr 2016 in Erinnerung gerufen werden. Vor diesem Hintergrund äußerte der Bundesinnenminister, dass es an den Besuchern liege, die Sicherheit individuell zu beurteilen, während einige Weihnachtsmärkte aus Pietätsgründen abgesagt wurden.
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