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Lothar König: Ein Leben zwischen Widerstand, Freundschaft und Fußballleidenschaft

In einem bewegenden Trauergottesdienst in Jena haben über 1.000 Menschen Abschied von Lothar König genommen, einem herausragenden Bürger und Kämpfer gegen Extremismus. König, geboren 1954 bei Nordhausen, war nicht nur ein Pfarrer, sondern auch ein leidenschaftlicher Familienmensch, Stadtrat und Fußballfan, der in seinem Leben oft gegen den Strom schwamm. Seine unerschütterliche Haltung gegen die Radikalisierung der rechten Szene machte ihn zu einem wichtigen Mahner, besonders in einer Zeit, als die Terrorgruppe NSU aus Jena hervorging.

Der Gewerkschafter und Politikwissenschaftler Michael Ebenau würdigte König in seinen bewegenden Abschiedsworten und erinnerte an die Herausforderungen, denen er sich stellen musste. In der DDR wurde er von der Stasi verfolgt, und ein schwerer Landfriedensbruch-Prozess, der vor über zehn Jahren gegen ihn angestrengt wurde, hinterließ tiefe Spuren in seinem Leben. Obwohl das Verfahren eingestellt wurde, konnte König sich nie vollständig von dieser Erfahrung erholen.

Ein Abschied voller Emotionen

Die Studierendenpfarrerin Constanze Hartung betonte in ihrer Predigt die vielen Facetten des Menschen Lothar König. Er war mehr als nur ein Pfarrer – er war ein Freund, ein leidenschaftlicher Fußballfan und ein Mensch, der stets für Gerechtigkeit kämpfte. Unter den Trauergästen befand sich auch Jan Gorkow, bekannt als „Monchi“, der Sänger der Punkband „Feine-Sahne-Fischfilet“. Er reiste extra aus Rostock an, um zwei von Königs Lieblingsliedern, „Angst zu erfrieren“ und „Weit hinaus“, in der Stadtkirche zu singen und so ein weiteres emotionales Highlight des Gottesdienstes zu setzen.

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Quelle/Referenz
mdr.de

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