Im Oktober dieses Jahres ist es soweit: Die Bauhaus-Universität Weimar und die Fachhochschule Erfurt präsentieren in einem gemeinsamen Projekt studentische Arbeiten, die sich mit dem Thema des (Um)Bauens im Bestand auseinandersetzen. Die Ausstellung trägt den Titel »Sorge um den Bestand« und findet im Bahnhallenquartier Erfurt statt, wo der Bund Deutscher Architekten (BDA) seit August seine derzeitige Schau zeigt.
In Anbetracht der Herausforderungen wie Ressourcenknappheit und dem Streben nach nachhaltiger Entwicklung wird deutlich, dass der Umgang mit dem gebauten Erbe eine stets aktuelle und interdisziplinärere Aufgabe bleibt. Die Exponate der Studierenden sollen die Besucher für diese Thematik sensibilisieren und verschiedene Herangehensweisen aufzeigen.
Vielfältige Projekte im Fokus
Die ausgestellten Arbeiten umfassen ein breites Spektrum, darunter Konzepte zur Umnutzung von Bestandgebäuden wie Industrieanlagen, Klöstern und Plattenbausiedlungen in Thüringen. Auch Forschungsprojekte zu besetzten Häusern in Berlin und Ansätze zur Wiederverwendung vorhandener Materialien für neu entwickelte, nachhaltige Infrastrukturen sind Teil der Schau. Diese Projekte verdeutlichen, wie vielseitig und kreativ mit bestehendem Raum umgegangen werden kann.
Die Westhalle des Bahnhallenquartiers, welche erstmalig wieder ihre Türen öffnet, bietet den idealen Rahmen für die Ausstellung. In unmittelbarer Nähe zum Erfurter Hauptbahnhof laden die beiden Hochschulen auch zu einer Reihe von Gesprächsrunden und Führungen ein. Diese Formate konzentrieren sich auf innovative Perspektiven für Bestandsbauten, Strategien der Umnutzung und die Verantwortung der Bildungseinrichtungen bei der Ausbildung künftiger Architekt:innen und Urbanist:innen.
Die Ausstellung »Lernen vom Bestand« läuft vom 1. bis zum 31. Oktober 2024 und ist kostenfrei zu besuchen. Geöffnet ist die Westhalle donnerstags bis sonntags von 15:00 bis 18:00 Uhr. Das Event ist Teil einer Kooperation zwischen der Fachhochschule Erfurt und der Bauhaus-Universität Weimar in Zusammenarbeit mit dem BDA.
Veranstaltungsprogramm und Diskussionsrunden
Im Rahmen des Hochschulmonats sind auch mehrere interessante Veranstaltungen geplant. Am 10. Oktober wird um 17:00 Uhr das Internationale Heritage-Zentrum der Bauhaus-Universität Weimar eine Diskussionsrunde anbieten, die sich mit verschiedenen Perspektiven zur Bewertung des Bestandes auseinandersetzt. An dieser Diskussion beteiligen sich Fachleute aus den Bereichen Design, Stadtplanung, Bauingenieurwesen und Architektur.
Eine besondere Einladung gilt der Veranstaltung am 22. Oktober um 18:30 Uhr, die von der Fachhochschule Erfurt organisiert wird und das Architekturforum sowie das studentisch geleitete Diskussionsformat »Wir müssen reden« umfasst. Es wird ein Dialog über persönliche Haltungen zum Thema Bestand stattfinden, an dem eine Reihe von Gästen teilnehmen wird.
Und am 24. Oktober findet um 17:00 Uhr die Finissage der Ausstellung statt. In dieser Runde kommen Vertreter:innen beider Bildungsinstitutionen zusammen, um über die Bedeutung des Bauens im Bestand in der Ausbildung zukünftiger Architekt:innen zu sprechen und das Thema in der Lehre zu verankern.
Für alle Interessierten gibt es also nicht nur die Möglichkeit, die Ausstellung zu besuchen, sondern auch aktiv an den Diskussionsrunden teilzunehmen und sich mit Experten und Studierenden auszutauschen. Weitere Informationen zu den ausgestellten Projekten und dem Rahmenprogramm können auf den entsprechenden Webseiten gefunden werden.
Insgesamt zeigt das Ereignis, wie wichtig und relevant es ist, sich mit bestehenden Bauten auseinanderzusetzen und neue Perspektiven zu entwickeln, um eine nachhaltige Zukunft zu gestalten.
