In Erfurt brodelt die Stimmung! Seit der Teillegalisierung von Cannabis im April dieses Jahres hat sich die Lage für die Cannabis Social Clubs (CSCs) dramatisch verändert – und das nicht ohne heftige Widerstände. Besonders die CDU steht im Kreuzfeuer der Kritik von Hermann Glotz, dem Vorsitzenden des CSC Erfurt, der als einer der ersten in Thüringen agiert. Er lässt kein gutes Haar an der politischen Debatte und spricht Klartext über die Herausforderungen und Vorurteile, die die Cannabis-Diskussion begleiten.
Die CDU hat angekündigt, die Teillegalisierung rückgängig machen zu wollen, sollte sie bei den nächsten Bundestagswahlen wieder an die Macht kommen. „Das ist eine Farce!“, schimpft Glotz und spricht von einer „scheinheiligen, verlogenen Debatte“. Er betont, dass bereits vor der Teillegalisierung jährlich etwa 4,5 Millionen Deutsche Cannabis konsumierten, und kritisiert die CDU für ihre unrealistischen Ansichten zu diesem Thema. „Es wird so getan, als ob hier das Land hinter den Bergen wäre, wo man von Cannabis noch nie gehört hat“, fügt er hinzu.
CDU: Angstmacherei statt Argumente
„Die CDU setzt auf Angst und nicht auf Fakten“, erklärt Glotz und ist entsetzt über die ständigen Horrorszenarien, die von der Partei verbreitet werden. „Immer wenn ich das höre, möchte ich im Strahl kotzen.“ Er fordert eine sachliche Diskussion und mehr Aufklärung, insbesondere für die jüngere Generation, die oft mit Panikmache konfrontiert wird. „Die Jugendlichen sind nicht dumm! Wenn sie sehen, dass ihre Freunde kiffen und ein normales Leben führen, glauben sie den Lügen nicht mehr.“
Glotz rechnet vor, dass die Mitglieder seines Clubs jährlich einen Straßenverkaufswert von 1,5 Millionen Euro generieren, der nicht mehr in die Hände der Mafia gelangt. „Mit jedem neuen Club wird der Schwarzmarkt geschwächt“, sagt er und kritisiert die CDU für ihren Populismus, der den Konsumenten schadet und die organisierte Kriminalität fördert. „Wir brauchen Prävention statt Prohibition!“ Der CSC Erfurt will aktiv werden und bietet Beratungen an, um Konsumenten zu unterstützen und aufzuklären. Trotz aller Herausforderungen bleibt der Club optimistisch und sieht die Teillegalisierung als ersten Schritt auf einem langen Weg.