Erfurt steht vor einem dramatischen Umbruch! Am Domplatz, einem der zentralsten Orte der Stadt, wird ein tiefgreifender Verlust spürbar: Die alten, majestätischen Bäume, die jahrzehntelang als grüne Wächter über das Geschehen wachten, müssen weichen. Diese Entscheidung trifft die Stadtverwaltung nicht leichtfertig, doch die Umstände zwingen zu diesem Schritt. Wo einst schattenspendende Kronen die Spaziergänger schützten, wird bald eine kahle Fläche klaffen, die das Stadtbild für immer verändern wird.
Die Fällung der Linden ist für Anfang November angesetzt, und die Gründe sind alarmierend. Laut dem städtischen Baum-Kontrolleur, Werner Dargel, sind die Bäume weder krank noch alt, sondern leiden unter dem enormen Stress des urbanen Lebens. Lärm, Menschenmengen und extreme Wetterbedingungen haben den Bäumen über die Jahre ihre Kraft geraubt. „Die Belastungen an dem extrem frequentierten Standort sind entscheidend“, erklärt Dargel. Selbst die beste Pflege kann die geschwächten Pflanzen nicht mehr retten, und die Gefahr, die von ihnen ausgeht, wird immer größer. Trockene Kronen und absterbende Äste machen die Bäume zu einem Sicherheitsrisiko, das nicht länger ignoriert werden kann.
Ein Lichtblick für die Zukunft
Trotz dieses schmerzlichen Verlusts gibt es einen Hoffnungsschimmer: Die Stadt plant bereits, im Frühjahr 2025 neue Bäume zu pflanzen. Diese sollen kleiner sein und weniger Platz beanspruchen, um den Domplatz künftig zu beleben, ohne die umliegenden Gebäude und Oberleitungen zu gefährden. Doch bis dahin wird der Anblick der drei Linden, die über ein halbes Jahrhundert Teil des Erfurter Stadtlebens waren, endgültig der Vergangenheit angehören. Die Fällung ist nicht nur ein Verlust für die Stadt, sondern auch ein Zeichen für die Herausforderungen, die die Natur in städtischen Gebieten bewältigen muss.