Alarmstimmung bei den Erfurter Verkehrsbetrieben EVAG! Ab dem 4. November 2024 müssen Pendler in der thüringischen Landeshauptstadt mit erheblichen Änderungen im Fahrplan rechnen. Der Grund? Ein drängender Personalmangel, der die EVAG dazu zwingt, die Reißleine zu ziehen und den Betrieb drastisch zu reduzieren. Rund 30 Fahrer fehlen derzeit, und die Geduld der Fahrgäste wird auf eine harte Probe gestellt.
Die Situation ist ernst: Die Krankenquote unter den Mitarbeitenden ist explodiert – von 8 auf 12 Prozent in nur vier Jahren. Zudem haben viele Mitarbeiter den Drang nach einer besseren Work-Life-Balance erkannt und wechseln vermehrt in Teilzeit. Myriam Berg, Vorstand der EVAG, erklärt: „Der Personalengpass ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen.“ Trotz aller Herausforderungen sind die Maßnahmen unumgänglich, um den Betrieb irgendwie aufrechtzuerhalten.
Warten und Umstellen: Die neuen Fahrzeiten
Die Folgen dieser personellen Misere treffen vor allem die Fahrgäste. Ab dem 4. November zeichnet sich eine drastische Reduzierung der Taktzeiten ab. Morgens bleibt alles beim alten bis 8 Uhr, danach fahren die Linien 1, 2, 4 und 6 nur noch alle 20 Minuten. Besonders bitter: Die Verbindung vom Erfurter Rieth zum Europaplatz auf Linie 1 fällt samstags sogar komplett aus! Nach 18 Uhr und an Wochenenden vergrößern sich die Wartezeiten auf bis zu 30 Minuten. Doch um den Einschränkungen entgegenzuwirken, setzt die EVAG längere Züge ein, während der Busverkehr von den Änderungen unberührt bleibt. Auch die beliebten Stadtrundfahrten werden vorübergehend eingeschränkt, was weitere Unannehmlichkeiten für Touristen mit sich bringt.
„Wir haben uns die Entscheidung zur Fahrplananpassung nicht leicht gemacht“, betont Myriam Berg. Die EVAG ist sich der Unzufriedenheit ihrer Fahrgäste bewusst und beabsichtigt, schnellstmöglich zum gewohnten 10-Minuten-Takt zurückzukehren – spätestens ab Februar 2025. Die neuen Fahrpläne sind ab dem 28. Oktober 2024 verfügbar, sowohl online als auch in der praktischen EVAG-App „Erfurt mobil“. An den Haltestellen wird ebenfalls auf den neusten Stand informiert.
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