Am 3. Oktober 2024 öffnen in Deutschland über 1.000 Moscheen ihre Türen, um den Tag der offenen Moschee zu feiern. Diese Initiative gibt Muslimen die Möglichkeit, ihre Glaubenswelt vorzustellen und den Dialog zwischen verschiedenen Kulturen zu fördern. In Niedersachsen beteiligen sich zahlreiche Moscheen an diesem wichtigen Ereignis, das als Plattform für Verständnis und Austausch dient.
Der Tag der offenen Moschee steht in diesem Jahr unter dem Motto "Life Matters: Jedes Leben zählt!". Diese Botschaft hat ihren Ursprung im Koran, der betont, dass das Leben, unabhängig von seiner Form – sei es menschlich, tierisch oder pflanzlich – geschützt werden muss. Angesichts der globalen Konflikte und der Verluste unschuldiger Lebensräume möchten die Veranstalter das Bewusstsein für die Wertschätzung des Lebens schärfen. Dies geschieht in der Hoffnung, dass solche Initiativen Berührungsängste abbauen und ein besseres Miteinander ermöglichen.
Von Hannover bis Osnabrück: Aktionen in Niedersachsen
Besucher können an verschiedenen Orten in Niedersachsen folgende Städte erkunden, in denen Moscheen ihre Türen öffnen: Braunschweig, Buchholz, Delmenhorst, Goslar, Hameln, Hannover, Herzberg am Harz, Hildesheim, Neustadt am Rübenberge, Oldenburg, Osnabrück, Osterholz-Scharmbeck, Peine, Rotenburg (Wümme), Salzgitter, Stade und Stadthagen. Hier werden Führungen, Vorträge, Ausstellungen und interaktive Dialoge angeboten. Eine detaillierte Liste der teilnehmenden Moscheen ist auf verschiedenen Informationsportalen zu finden.
Der Tag der offenen Moschee wird bewusst am Tag der Deutschen Einheit gefeiert. Dies unterstreicht das Engagement der Muslime, sich als integraler Bestandteil der deutschen Gesellschaft zu präsentieren. Mehr als 100.000 Menschen nutzen jedes Jahr diese Gelegenheit, um sich über den Islam zu informieren und mit Muslimen ins Gespräch zu kommen. In Deutschland leben schätzungsweise zwischen 5,3 und 5,6 Millionen Muslime, was die Vielfalt und Komplexität dieser Glaubensgemeinschaft verdeutlicht. Ein großer Teil dieser Bevölkerung gehört der sunnitischen Richtung an, während es auch Schiiten, Aleviten, Ahmadis und viele andere Gruppierungen gibt.
Zusätzlich sind die täglichen Herausforderungen, mit denen muslimische Gemeinschaften konfrontiert sind, nicht zu übersehen. Berichte über Vandalismus und rechtsextreme Übergriffe gegen Moscheen veranschaulichen die Schwierigkeiten, die viele dieser Gemeinden erleben. Die organisierenden Stellen hoffen, dass der Tag der offenen Moschee nicht nur eine einmalige Einladung zum Dialog ist, sondern dass er auch dazu beiträgt, Vorurteile abzubauen und eine positive Wahrnehmung des Islams zu fördern.
Der Koordinationsrat der Muslime (KRM) erklärt, dass all dies Teil einer größeren Anstrengung ist, um die Sichtweise und Werte des Islam verständlich zu machen. Das Interesse der Bevölkerung zu wecken und eine Brücke zwischen den Kulturen zu schlagen, steht dabei im Vordergrund. “Leben zu wahren” ist nicht nur ein ethisches Gebot, sondern auch eine Einladung an alle Menschen, die Momente des Lebens zu schätzen und aktiv für Frieden und Respekt einzutreten.
Die Veranstaltungen sprechen nicht nur Muslime an, sondern laden alle Interessierten ein, mehr über den Islam zu erfahren und an den vielfältigen Aktivitäten teilzunehmen. Besucher können sich auf spannende Vorträge, persönliche Begegnungen und interessante Ausstellungen freuen. In Zeiten, in denen das Gespräch über den Glauben häufig polarisiert wird, bietet der Tag der offenen Moschee einen Raum der Offenheit und des Verständnisses. Die Hoffnung ist, dass durch solche Initiativen eine stärker vernetzte und respektvollere Gesellschaft entstehen kann.
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