In einer erschütternden Wendung in der Ermittlungen zum tragischen Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt von Magdeburg wird bekannt, dass der mutmaßliche Täter bereits seit mehreren Jahren als potenzieller Gefährder bekannt war. Taleb al-Abdulmohsen, ein 50-jähriger Arzt, der seit 2006 in Deutschland lebt, hatte bereits 2013 und 2014 mit strafbaren Handlungen gedroht. So berichtete das Innenministerium von Mecklenburg-Vorpommern, dass er bei Auseinandersetzungen mit der Ärztekammer in Stralsund angedeutet hatte, eine Tat zu planen, die internationale Aufmerksamkeit erregen würde. Dabei verwies er auf das Attentat beim Boston-Marathon, gemäß den Informationen von ksta.de.
Im Verlauf seiner Ausbildung in Stralsund hatte Taleb A. mit Drohungen auf sich aufmerksam gemacht, die schließlich zu seiner Verurteilung wegen Störung des öffentlichen Friedens führten. Trotz dieser Vorfälle und einer Gefährderansprache durch die Polizei wurde er jedoch nicht als Gefährder eingestuft, da keine islamistischen Verbindungen oder konkreten Anschlagspläne festgestellt werden konnten. Innenminister Christian Pegel erklärte dazu, dass diese Einschätzung auf einem Mangel an ideologischen Verdachtsmomenten basiert, so dass er nicht weiter überwacht wurde, wie auch welt.de berichtet.
Der verheerende Anschlag und seine Folgen
Der tödliche Vorfall ereignete sich am Freitagabend, als Taleb A. mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt raste, dabei fünf Menschen tötete und etwa 200 weitere, teils schwer, verletzte. Seitdem befindet er sich in Untersuchungshaft. Seine Ankunft in Deutschland war 2016 mit der Gewährung von Asyl aufgrund politischer Verfolgung verbunden, doch die kürzlichen Ereignisse werfen einen düsteren Schatten auf diese Geschichte. Bevor er in Magdeburg zuschlug, hatte er bereits einen langen Werdegang an Drohungen und polizeilichen Aufzeichnungen, die nicht die notwendige Dringlichkeit der Überwachung zeigten, die mit seinen Handlungen einhergehen sollte, wie Pegel betonte.
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