Ein umstrittenes Denkmal in Berlin, die sogenannte „Trostfrauenstatue“, steht im Mittelpunkt eines intensiven Streits um den verbleibenden Standort. Ursprünglich vor vier Jahren im Bezirk Mitte aufgestellt, soll die Statue an das Schicksal der sogenannten „Trostfrauen“ erinnern—Mädchen und Frauen, die während des Zweiten Weltkriegs in japanischen Militärbordellen zur Prostitution gezwungen wurden. In der vergangenen Woche beschloss die Bezirksverordnetenversammlung von Steglitz-Zehlendorf, einen alternativen Standort für die Statue anzubieten, da juristische Auseinandersetzungen über den Verbleib in Moabit laufen. „Wir möchten nicht, dass diese Statue aus dem Stadtbild verschwindet“, erklärte Johanna Martens von den Grünen. Die Statue hat zudem eine tiefere kulturelle Bedeutung, da der Bezirk eine Städtepartnerschaft mit Songpa in Südkorea unterhält und zahlreiche Studierende aus Ostasien beherbergt, wie rbb|24 berichtet.
Wichtige Dinge zur Statue
Die Statue zeigt ein sitzendes Mädchen in traditioneller koreanischer Kleidung und ist nach dem Entwurf des südkoreanischen Künstlerpaars Kim Eun-sung und Kim Seo-kyung gestaltet. Sie gilt als ein Symbol für den Kampf gegen sexuelle Gewalt in Kriegen und eine Gedenkstätte für die Opfer. Die öffentliche Aufstellung der Statue wurde von der „Action Group Comfort Women“ des Korea Verbands initiiert und ist die erste ihrer Art in Deutschland. Der Korea Verband hat nun rechtliche Schritte eingeleitet und gegen die Anordnung des Bezirksamts Mitte, die Statue zu entfernen, Widerspruch eingelegt. Der Verein betont die Bedeutung der Statue als Sinnbild für Frieden und Menschenrechte, während die Zuständigen in Mitte auf mögliche Spannungen mit Japan hinweisen, da das Land bereits Druck auf einen Abbau ausgeübt hat. Laut Wikipedia haben politische Spannungen zwischen Japan und Südkorea, ausgelöst durch die Erinnerungen an diese verheerenden Kriegsverbrechen, die Diskussion um die Statue kompliziert.
Aktuell bleibt die Statue vorerst in Moabit, bis das Gericht über ihre Zukunft entscheidet. Während der Korea Verband insbesondere die historische und kulturelle Bedeutung der Statue verteidigt, sieht die Bezirksbürgermeisterin von Steglitz-Zehlendorf, Maren Schellenberg, bei einem möglichen Abbau die Chance, einen passenden neuen Standort zu finden, sollte dies notwendig werden. „Wir möchten uns nicht von anderen Ländern reinreden lassen“, bekräftigt Johanna Martens, was die Stellung der Statue im öffentlichen Raum betrifft.
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