In der LKH-Arena in Lüneburg ziehen die Sprünge von Oskar Espeland bewundernde Blicke auf sich. Der neue Außenangreifer des Volleyball-Bundesligisten SVG Lüneburg begeistert nicht nur die Fans, sondern auch die Trainer mit seiner außergewöhnlichen Sprungkraft. Diese wird oft mit anerkennendem Raunen der Zuschauer belohnt, die sich in den ersten Reihen versammeln, um nichts zu verpassen.
Der Zugang zu Espeland, der zu Beginn dieser Saison von Hemarpol Częstochowa aus der polnischen Plusliga ausgeliehen wurde, stellt für die SVG eine bedeutende Verstärkung dar. „Wenn er hochspringt, kann ich bequem darunter langgehen“, scherzte die SVG-Co-Trainerin Ines Laube im Podcast „SoPottCast“ über die beeindruckende Körpergröße des jungen Norwegers.
Ein neuer Start in der Bundesliga
Oskar Espeland, der am 9. Oktober 23 Jahre alt wurde, wird in Lüneburg eine neue Chance erhalten. „Die deutsche Bundesliga ist ein guter Ort für junge Spieler, um sich zu entwickeln“, erklärte er. Nach einer Saison in Polen, in der er nicht die gewünschte Spielzeit erhielt, war die Entscheidung für den Wechsel nach Deutschland ein logischer Schritt. „Die Bank kann eine Karriere töten“, beschreibt er sein früheres Situation ziemlich deutlich. So ist er froh, nun aktiv spielen zu können und seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.
Die ersten Spiele bei SVG haben bereits gezeigt, dass Espeland über großes Potenzial verfügt, was die Verantwortlichen von Częstochowa daran erinnerte, dass sie den talentierten Spieler nur ausliehen und nicht dauerhaft abgeben wollten. SVG-Cheftrainer Stefan Hübner äußerte sich positiv über den Neuzugang: „Meine ersten Eindrücke von Oskar sind sehr positiv. Er ist reaktionsschnell, hat eine starke Physis und ein unheimlich gutes Spielverständnis.“ Auch seine Fähigkeit im Blockspiel macht ihn zu einem wertvollen Spieler für das Team.
Der gebürtige Norweger stammt aus Haugesund, einer Stadt zwischen Bergen und Stavanger. Trotz Norwegens nicht gerade herausragenden Ruf im Volleyball, hat Espeland ein starkes familiäres Fundament im Sport. „Mein Vater war auch Volleyballspieler und hat mich immer trainiert, da es in unserer Gegend keine Mannschaft gab, bei der ich mitspielen konnte“, erzählte er, was seinen unermüdlichen Einsatz erklärt.
Sein Weg führte ihn schließlich ins Volleyballinternat „Topp Norge“, gefolgt von einem Wechsel zum belgischen Verein VC Maaseik. Die Zusammenarbeit mit dem Trainer der Berlin Volleys, Joel Banks, prägte ihn nachhaltig. Nach einem kurzen Aufenthalt in Norwegen wechselte Espeland nach Polen, bevor er nun in Lüneburg angekommen ist.
„Ich fühle mich sehr wohl hier“, sagt der Norweger über Lüneburg. „Die Stadt hat eine angenehme Größe, und es ist sehr nett und gemütlich hier.“ Diesen positiven Eindruck teilt er auch von seinem neuen Verein, der SVG. „Die Arena ist sehr schön, und das Team ist professionell. Es wird alles getan, damit wir als Mannschaft erfolgreich sind.“
Die Ambitionen von Espeland und der gesamten Mannschaft sind hoch: „Wir haben große Ziele, wollen unter die Top 3 der Bundesliga, ins Pokalfinale und in der Champions League die nächste Runde erreichen“, äußert er voller Zuversicht. Zudem hat er die Hoffnung, mit der norwegischen Nationalmannschaft für die EM 2026 qualifiziert zu werden. Nach zwei von vier Qualifikation Spielen steht Norwegen aktuell nicht schlecht da, mit einem Sieg gegen Montenegro und einer Niederlage gegen Tschechien. „Noch ist alles drin“, fügt er optimistisch hinzu.
Für die SVG steht am kommenden Samstag um 19 Uhr das Spiel gegen Haching München an. Gegen die Süddeutschen, die derzeit den zehnten Platz belegen, sollte die SVG theoretisch keine Probleme haben, doch Espeland ist sich bewusst, dass die Erwartungshaltung zuweilen eine Herausforderung darstellen kann. „Jedes Spiel muss ernst genommen werden“, erinnerte er die Fans und Mitspieler. „Die SVG Lüneburg wird in Deutschland nicht mehr als Underdog angesehen, und der Druck, zu gewinnen, wächst.“ Für das Spiel gegen Haching sind noch Tickets erhältlich.
LZ
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