Am 27. Dezember 2024 beginnt in Deutschland der offizielle Verkauf von Feuerwerkskörpern, der bis zum 31. Dezember dauern wird. In dieser Zeit dürfen pyrotechnische Gegenstände der Kategorien F1 und F2 verkauft werden, wie rbb24 berichtet. Die F1-Kategorie ist für Kinder ab 12 Jahren geeignet und umfasst Produkte wie Wunderkerzen und Knallerbsen. Die F2-Kategorie ist für Erwachsene ab 18 Jahren und beinhaltet Raketen sowie laute Knaller.
Der Verkauf erfolgt ausschließlich in Verkaufsräumen des Groß- und Einzelhandels und nicht im Freien oder aus Kiosken. Alle Feuerwerkskörper müssen mit einem Prüfsiegel sowie einer Registrierungsnummer gekennzeichnet sein. Das Abbrennen von Silvesterfeuerwerk ist nur am 31. Dezember und am 1. Januar erlaubt. Zudem besteht ein Verbot in der Nähe von Krankenhäusern, Kirchen, Kinder- und Altenheimen sowie an Tankstellen.
Gefahren und Sicherheitshinweise
Gesundheitsministerin Britta Müller warnt vor den Gefahren im Umgang mit Feuerwerkskörpern und rät, nur geprüfte und ordnungsgemäß gekennzeichnete Produkte zu verwenden. Die Deutsche Umwelthilfe fordert ein bundesweites Böllerverbot an Silvester, unterstützt von einem Bündnis aus Umwelt-, Verbraucher-, Tierschutz- und Gesundheitsorganisationen. Die Bundesanstalt für Materialforschung (BAM) empfiehlt Sicherheitsabstände von 8 Metern bei Raketen und 1 Meter bei kleineren Krachern.
Statistiken zeigen, dass Verletzungen durch Feuerwerkskörper häufig die Hände betreffen und 97% der Bölleropfer Männer sind. Zwischen den Jahren 2005/06 und 2022/23 wurden im Unfallkrankenhaus Berlin etwa 1.000 Personen mit solchen Verletzungen behandelt. Darüber hinaus verursacht die Knallerei Stress bei Haustieren und Wildtieren, weshalb der Tierschutzbund empfiehlt, Fenster und Türen zu schließen sowie Geräuschkulissen durch Fernseher oder Radio zu schaffen.
Um die Risiken von Verletzungen und Bränden zu verringern, richten viele deutsche Städte Böllerverbotszonen zu Silvester ein. Laut n-tv ist Pyrotechnik bundesweit in der Nähe von Krankenhäusern, Kinder- und Altenheimen sowie in Kirchen und brandempfindlichen Gebäuden verboten. München hat seit 2019 ein generelles Böllerverbot innerhalb des Mittleren Rings und veröffentlicht entsprechende Karten mit den Verbotszonen.
In Köln und Düsseldorf wurden erneut große böllerfreie Zonen in den Innenstädten eingerichtet, während in Dortmund kein örtliches Böllerverbot besteht und die Stadt auf die Einsicht der Bürger setzt. Hannover hat in weiten Teilen der Stadt ein Pyrotechnikverbot und wird zur Durchsetzung das Ordnungsamt einbeziehen. In Bremen besteht ein Feuerwerksverbot im Umkreis von 150 Metern um das historische Rathaus, das als UNESCO-Welterbe gilt. In Erfurt ist die gesamte Altstadt für Feuerwerk gesperrt, während in anderen thüringischen Städten keine zusätzlichen Verbotszonen eingerichtet werden.
In größeren Städten in Sachsen sind ebenfalls keine neuen Verbotszonen geplant. Illegale Böller sind besonders gefährlich und können schwere Verletzungen verursachen; es gab bereits tödliche Unfälle in Koblenz und Boxberg. Illegales Feuerwerk enthält oft gefährliche Blitzknallsätze, während legale Böller nur Schwarzpulver enthalten dürfen. Bei Verstößen gegen Böllerverbote drohen hohe Geldstrafen, in Zwickau sogar bis zu 50.000 Euro.
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