Ein historischer Schritt für die Selbstbestimmung! Seit Anfang November ist das neue Selbstbestimmungsgesetz in Deutschland in Kraft. Menschen können nun ihren Geschlechtseintrag und Vornamen viel einfacher ändern. Doch Achtung: Der neue Vorname muss zum Geschlechtseintrag passen! In Friedrichshafen gab es bis Ende Oktober bereits sieben Anmeldungen zur Geschlechtsänderung. Die Vielfalt der Änderungswünsche ist beeindruckend – von männlich zu weiblich und vice versa, alles ist dabei!
In der Nachbarstadt Lindau wurden vier Anmeldungen beim Standesamt registriert, wobei drei Personen ihr Geschlecht von weiblich auf männlich ändern lassen möchten. Eine Person hingegen strebt die Umkehrung an. Auch in den Gemeinden Tettnang und Meckenbeuren sind Anträge eingegangen, jedoch möchte man hier keine genauen Zahlen nennen. Die Pressesprecherin von Tettnang, Alexandra Stockmeyer, berichtet, dass man in der Gemeinde bisher wenig Erfahrung mit diesen Anträgen hat, aber die Verfahren zügig innerhalb der Dreimonatsfrist abgeschlossen wurden.
Wichtige Informationen zur Antragstellung
Für die Änderung des Geschlechtseintrags ist es wichtig, dass dies im Standesamt des Geburtsorts erfolgt. Dies bedeutet, dass auch Personen, die nicht mehr in der Region leben, Anmeldungen einreichen können. Seit Anfang August sind die Anmeldungen möglich, wobei zwischen der Meldung und der förmlichen Erklärung mindestens drei Monate liegen müssen. Nach Ablauf dieser Frist kann der neue Geschlechtseintrag im Personenstandregister geändert werden, wobei die Optionen "männlich", "weiblich", "divers" oder der Verzicht auf einen Geschlechtseintrag zur Verfügung stehen.
Das Besondere: Für die Änderung sind keine gerichtlichen Entscheidungen oder ärztlichen Atteste mehr notwendig! Allerdings müssen Personalausweis und Reisepass neu beantragt werden, da diese Dokumente ungültig werden, sobald der Geschlechtseintrag geändert ist. Doch trotz dieser Erleichterungen gibt es weiterhin gesellschaftliche Herausforderungen. Eine Person erklärte, auf die Eintragung "divers" verzichten zu wollen, um auf Reisen unangenehme Fragen vom Zoll zu vermeiden. Dies zeigt, dass trotz gesetzlicher Fortschritte, die Grenzen im Kopf bestehen bleiben.
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