In den Bergen Südtirols, genau genommen im malerischen Vinschgau, engagieren sich Schüler der Friedensschule aus Münster für eine besondere Mission. Sechs Tage lang helfen sie auf verschiedenen Bergbauernhöfen, und das bei einer beeindruckenden Höhe von 1.500 Metern. Michael van Husen, der Lehrer der Gruppe, war sich sicher, dass die Schülerinnen und Schüler viel Schweiß und einige Wadenkrämpfe erwarten würden.
Vom frühen Morgen bis hin zu den späten Abendstunden arbeiten die jungen Leute hart. Ob um fünf Uhr morgens vor dem Frühstück oder nach dem Abendessen – die Schüler sind fast rund um die Uhr im Einsatz, sei es auf den Feldern oder im Stall, umgeben von Ziegen und Kühen. Wie van Husen berichtet, sind diese Anstrengungen nicht unbemerkt geblieben: „Die jungen Teilzeit-Bäuerinnen und -Bauern fallen abends erschöpft, aber stolz in ihre Betten,“ fügt er hinzu.
Einblick in den Alltag der Bergbauern
Die Schüler leben während ihres Aufenthalts in den Familien der Bauern, was dazu führt, dass sie für ihre Arbeit auf den Feldern auch direkt verpflegt werden. Oftmals erleben sie dabei sehr einfache und ungewohnte Umstände. Besonders humorvoll erzählt van Husen von einer Schülerin, die im vergangenen Jahr ihr Frühstück ohne Teller vom Tisch gegessen hat: „Dort herrschen nun mal andere Verhältnisse, vor allem ein anderes zu Sauberkeit.“ Solche Erfahrungen zeigen, wie unterschiedlich das Leben auf den Höfen im Vergleich zu den gewohnten Standards in Deutschland ist.
Im Rahmen der Projekt- und Wanderwoche hatte van Husen bereits im Vorjahr Schüler zu ähnlichen Arbeiten begleitet. Diese Initiative hat das Ziel, bäuerliche Familien zu unterstützen, die aufgrund von verschiedenen Herausforderungen, wie Alter oder Krankheit, auf Hilfe angewiesen sind. Die Wertschätzung für die Arbeit der Bauern nimmt zu, wenn die Schüler selbst zusehen, wie viel Mühe in die tägliche Routine fließt.
Van Husen, selbst aktiver Radfahrer, besucht die Höfe jeden Tag und lernt dabei die Familien näher kennen. Schlussendlich geht es nicht nur um die physische Arbeit, sondern auch um den Respekt und die Anerkennung für das, was die Landwirte leisten. „Es ist keine Urlaubsreise, aber das Erlebnis ist klasse,“ fasst van Husen seine Erfahrungen zusammen. Diese positive Rückmeldung von den Bauernfamilien zeigt die Dankbarkeit und den wertvollen Austausch, der aus dieser Zusammenarbeit entsteht.
Die jungen Helfer scheinen nicht nur körperlich gewachsen zu sein, sondern entwickeln auch eine respektvolle Haltung gegenüber der Landwirtschaft und dem Handwerk hinter den Lebensmitteln, die sie konsumieren. Ihre Erlebnisse sind lehrreich und prägend, und die fortdauernde Beziehung zu diesen Bauern wird sicher auch in den kommenden Jahren Fortsetzungen finden, wie www.wn.de berichtet.