Ein Überfall in Wissen hat eine alte Dame in Angst und Schrecken versetzt, als ein Mann, getrieben von seiner verheerenden Spielsucht, seine Nachbarin in ihrer eigenen Wohnung attackierte. Der 49-jährige Stefan P., Sohn einer Freundin der 81-Jährigen, wurde nun am Landgericht Koblenz vor Gericht gestellt. Der Fall ist nicht nur tragisch, sondern wirft auch einen beunruhigenden Schatten auf die Folgen von Spielsucht.
Der Vorfall ereignete sich vor mehr als sechs Monaten und liegt in der Luft wie eine drückende Last. In einer schockierenden Entwicklung hat der Täter nur Minuten nach seinem kriminellen Akt 1000 Euro vom Konto der betagten Frau an einem Geldautomaten abgehoben. „Deine Mutter würde sich im Grabe umdrehen“, tönte es giftig aus dem Munde von Agnes S., der alten Dame, die ihr Leben nach dem Überfall nicht mehr als lebenswert empfindet. Diese emotionalen Worte machten am Gericht deutlich, wie sehr der Überfall das Leben der Opferin beeinflusst hat.
Spielsucht als Auslöser
Die Spielsucht des Angeklagten führte zu einer Spirale aus Schulden und Verzweiflung, die schließlich in dem Überfall gipfelte. Die Tragik des Geschehens wird durch die Nähe der Beteiligten verstärkt, denn es hätte sich jeder in der Nachbarschaft mit dem Opfer identifizieren können. Dieses Verbrechen veranschaulicht auf schaurige Weise, wie Menschen durch Spielsucht in verzweifelte Lagen gedrängt werden und bereit sind, andere zu schädigen.
Der Prozess vor dem Landgericht Koblenz ist nicht nur ein juristisches Verfahren, sondern ein Aufeinandertreffen von Schicksalen, das die Herzen der Anwesenden bewegt. Ein Opfer, das mit den psychischen Wunden ringt und ein Täter, dessen Weg in die Dunkelheit durch die Abgründe der Spielsucht geebnet wurde. In einem Land, in dem solche Geschehnisse nicht an der Tagesordnung sind, bleibt ein bitterer Nachgeschmack zurück.