Die steigende Aktivität von Zecken im Herbst macht es notwendig, die richtigen Schutzmaßnahmen zu treffen. Diese kleinen Spinnentiere übertragen gefährliche Krankheiten wie Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Impfungen sind ein wirkungsvoller Schutz gegen FSME, während Borreliose medikamentös behandelt werden kann, sollte es zu einem Stich kommen.
In Risikogebieten, insbesondere in Süddeutschland und dem Emsland, ist eine Impfung daher besonders sinnvoll. Um Zeckenstichen vorzubeugen, sollte man jedoch von vorneherein den Kontakt mit den Tieren vermeiden. Ein verbreiteter Irrtum ist, dass Zecken sich von Bäumen fallen lassen, dabei halten sie sich meist am Boden oder in hohem Gras auf.
Schutzmaßnahmen und zeckenfreundliche Kleidung
Eine effektive Vorbeugung beginnt bereits beim richtigen Outfit. „Zecken sind nicht sehr beweglich und klettern nicht höher als 1,5 Meter. Sie sind vor allem im hohen Gras zu finden“, erklärt Christiane Hilger, Ärztin am Luxembourg Institute of Health. Bleibt man auf Wegen und meidet hohes Gras, vermindert man das Risiko, sich eine Zecke einzufangen.
Festes Schuhwerk ist ebenfalls wichtig, um Zecken fernzuhalten, wobei hellere Kleidung empfohlen wird. Auf diese Weise lassen sich die kleinen Tiere leichter erkennen. Zecken stechen nicht durch die Kleidung hindurch, sie suchen sich einen freien Hautbereich, um zuzubeißen. Daher ist es ratsam, sich nach einem Spaziergang regelmäßig nach Zecken abzusuchen.
Besonders beliebt bei Zecken sind gut durchblutete Bereiche mit dünner Haut wie Achseln, Kniekehlen oder der Nacken. Je schneller man eine Zecke entfernt, desto geringer ist das Risiko, dass sie gefährliche Krankheitserreger überträgt. Während bei FSME der Schutz durch Impfungen entscheidend ist, beachtet man bei Borreliose, dass der Übertragungszeitraum bis zu zwei Tage betragen kann.
Richtige Entfernung und Umgang mit Zecken
Was aber tun, wenn man bereits von einer Zecke gestochen wurde? Experten raten dringend davon ab, die Zecken mit Klebstoff oder Feuer zu entfernen. Ein weit verbreiteter Fehler ist auch, sie herauszudrehen; das funktioniert nicht, da Zecken kein Gewinde aufweisen.
Am besten verwendet man eine spitze Pinzette oder eine spezielle Zeckenkarte. Diese Werkzeuge ermöglichen es, die Zecke so nah wie möglich an der Einstichstelle zu fassen, ohne ihren Körper zu quetschen. Hat man Pech und Teile der Zecke bleiben in der Haut, ist das meist nicht gefährlich, es handelt sich dann um die Mundwerkzeuge, die keine Erreger enthalten.
Dennoch sollte man die Einstichstelle nach der Entfernung des Tieres desinfizieren. Eine Rötung nach einem Stich ist normal, jedoch muss man bei einer ringförmigen Wanderröte umgehend einen Arzt aufsuchen. Ebenso sollte man einen Arzt konsultieren, wenn Fieber oder Schmerzen auftreten.
Eine viel diskutierte Frage bleibt, was mit den entfernten Zecken geschehen soll. Experten empfehlen, diese nicht einfach in die Toilette zu werfen, da sie dort lange überleben können. Stattdessen können sie durch Zerdrücken abgetötet oder in einem Gefrierbeutel eingefroren werden; hierbei sind jedoch sehr niedrige Temperaturen notwendig.
Wer sich vor Zecken schützen möchte, sollte folgende Tipps befolgen:
- Wege nicht verlassen.
- Hohe Gräser meiden.
- Festes, geschlossenes Schuhwerk und helle Kleidung tragen.
- Zeckenschutzmittel verwenden.
- FSME-Impfung in Betracht ziehen.
- Körper und Kleidung regelmäßig nach Zecken abscannen.
- Keine Hausmittel wie Kleber oder Feuer verwenden.
- Welches Werkzeug nutzen? Eine spitze Pinzette oder Zeckenkarte verwenden.
- Die Zecke so dicht wie möglich an der Haut entfernen.
- Abgesammelte Zecken richtig entsorgen.
- Ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen bei Symptomen wie Fieber oder Wanderröte.
Für weitere Informationen über den sicheren Umgang mit Zecken und deren Vermeidung gibt es ausführliche Berichte, wie auf www.shz.de festgehalten.
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