Schleswig

Rothenbaum-Museum kämpft gegen Besucherschwund: Modernisierung nötig!

Das Hamburger Rothenbaum-Museum, einst ein Magnet für Besucher, kämpft mit dramatischem Besucherschwund und plant nun eine Modernisierung für 123 Millionen Euro – wird die Umbenennung und die neue Ausstellung rund um Pippi Langstrumpf den erhofften Aufschwung bringen?

Das Hamburger Museum am Rothenbaum, ehemals bekannt als Museum für Völkerkunde, steht vor großen Herausforderungen. In den letzten zehn Jahren ist die Besucherzahl dramatisch gesunken. So kamen im letzten Jahr nur etwa 64.000 Leute, während es 2014 fast doppelt so viele waren. Ein besorgniserregender Trend, der Anlass zur Diskussion gibt und die Frage aufwirft, ob die Umbenennung in „Museum am Rothenbaum – Kulturen und Künste der Welt“ tatsächlich eine positive Wirkung hatte.

Die Umbenennung, die mehr als 60.000 Euro gekostet hat, scheint bislang nicht den gewünschten Effekt erzielt zu haben, um die Bekanntheit zu erhöhen. Eine Studie, die dies hätte belegen können, wurde nicht durchgeführt. Für das aktuelle Jahr sind nur rund 52.000 Besucher prognostiziert, was die Unsicherheit über die Zukunft des Museums vergrößert.

Besucherverlust und Vergleich mit anderen Museen

Das Museum am Rothenbaum ist nicht das einzige, das mit einem Rückgang der Besucherschzahlen kämpft. Auch das Archäologische Museum Hamburg verzeichnete einen Besucherschwund. Im Gegensatz dazu war das Museum für Kunst und Gewerbe mit fast 213.000 Gästen im vergangenen Jahr deutlich erfolgreicher.

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Mit einem neuen Ansatz hofft das Museum am Rothenbaum, seine Attraktivität zurückzugewinnen. Eine aktuelle Ausstellung über die beliebte Kinderfigur Pippi Langstrumpf soll dazu anregen, sich mit kolonialen Themen auseinanderzusetzen. Diese Entscheidung zeigt, dass das Museum den Fokus auf gesellschaftlich relevante Themen legen möchte.

Die Modernisierung des Museums, die bereits seit Jahren geplant ist, könnte ebenfalls der Schlüssel zur Stabilisierung der Besucherzahlen sein. Der Bund und die Stadt Hamburg haben 123 Millionen Euro bereitgestellt, um das Museum zukunftssicher zu machen. Museumsdirektorin Barbara Plankensteiner bezeichnete diese Entscheidung als einen „wichtigen Moment“ in der Geschichte des Museums. Ziel ist es, das Haus für eine breitere Öffentlichkeit zu öffnen und die Zugänglichkeit zu verbessern. Die letzten wesentlichen Veränderungen am Gebäude stammen aus dem Jahr 1912, und seitdem sind bauliche Mängel sichtbar geworden.

Stillstand bei der Modernisierung

Bisher wurden jedoch keine Gelder für die geplante Modernisierung abgerufen und die Planung dürfte noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Eine Sprecherin des Hauses betonte, dass das Museum aktuell einen hervorragenden Ruf für innovative Ausstellungen hat. Doch die Ausstattungsmängel sind nicht zu übersehen: Der Eingangsbereich ist für Rollstuhlfahrer unzugänglich und es mangelt an funktionierenden Brandmeldeanlagen.

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Eine wesentliche Veränderung ist bereits eingetreten: Das Restaurant „Okzident“ ist seit Juli geschlossen, da es insolvent ist. Eine Wiedereröffnung sei nicht in Sicht, was die ohnehin schon schwierige Lage des Museums weiter verschärft.

Bei all den Herausforderungen bleibt das Museum jedoch fest entschlossen, eine Umgebung zu schaffen, die vielschichtige Perspektiven einbezieht. So bleibt abzuwarten, wie die langfristigen Strategien zur Modernisierung und Wiederbelebung des Museums in den kommenden Jahren verlaufen und ob sie den gewünschten Erfolg bringen werden. Weitere Informationen zu diesem Thema finden sich in den dazugehörigen Berichten auf www.stern.de.

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