Am Wochenende wurde im Bürgerhaus von Henstedt-Ulzburg die AfD Schleswig-Holstein zum Schauplatz hitziger Debatten. Der umstrittene Landesvorsitzende Kurt Kleinschmidt wurde mit 54,4 Prozent der Stimmen wiedergewählt, und das trotz der Konkurrenz durch den rechten Flügelvertreter Jan Petersen-Brendel, der nur 19,4 Prozent erhielt. Während die AfD auf eine Verdopplung ihrer Wählerstimmen hofft, gab es vor dem Bürgerhaus eine massive Protestaktion mit rund 400 Demonstranten, die gegen das Treffen der Partei auf die Straße gingen.
Die Protestierenden, angeführt vom Deutschen Gewerkschaftsbund und dem Bündnis für Vielfalt und Demokratie, äußerten lautstark ihre Ablehnung. Unter den Teilnehmern waren auch die „Omas gegen rechts“ sowie zahlreiche Familien mit Kindern. Die Polizei meldete, dass die Demonstration ohne größere Vorfälle verlief, aber am Sonntag sind weitere Proteste geplant. Währenddessen sorgte ein Vorfall mit einer übelriechenden Flüssigkeit im Bürgerhaus am Freitagabend für einen längeren Polizeieinsatz, der jedoch ohne Verletzte endete.
AfD bekräftigt Unterstützung für umstrittene Jugendorganisation
Ein weiterer brisanter Punkt des Parteitags war die Abstimmung über die Unterstützung der AfD-Jugendorganisation „Junge Alternative“, die vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft wurde. Trotz dieser Einschätzung stimmten etwa 260 Mitglieder für die Unterstützung dieser Organisation, was Besorgnis über eine mögliche Radikalisierung innerhalb der AfD in Schleswig-Holstein auslöste. Die Partei plant, sich auf die Bundestagswahl im kommenden Jahr vorzubereiten und strebt an, ihr Ergebnis von 6,8 Prozent aus dem Jahr 2021 auf 20 Prozent zu steigern.