Die invasive Cranberry aus Nordamerika hat sich auf Sylt breitgemacht und sorgt für Alarmstimmung! Diese Pflanze überwuchert seit Jahren die Dünentäler und verdrängt dabei die heimischen Pflanzenarten. Doch Naturschützer haben sich zusammengetan und setzen alles daran, die Natur zurückzuerobern. Seit rund einem Jahrzehnt wird mit einer speziellen Rupf-Aktion im Inselsüden der größte deutsche Nordseeinsel ein kleiner Bereich von dieser Bedrohung befreit.
Und die Mühe zeigt Wirkung! „Der Sonnentau ist zurück und auch für Zwergbinse und Sumpfbärlapp ist wieder Platz“, jubelt Angela Schmidt, Biologin und Stationsleitung der Schutzstation Wattenmeer auf Sylt, gegenüber der dpa. Diese Pflanzen sind stark gefährdet und wachsen nur in den feuchten Dünentälern der Insel, die mittlerweile zu den wenigen Rückzugsorten in Norddeutschland zählen.
Handarbeit gegen die Übermacht der Cranberry
„Das Hauptziel ist es, die Ranken reinzuholen, damit diese nicht von Dünental zu Dünental wandern – das geht händisch am besten“, erklärt die Expertin. Die Cranberry breitet sich nicht nur über ihre Beeren aus, sondern vor allem über die Ranken. Sechs Mal im Jahr, immer im Oktober und November, wird in Hörnum zur „Cranberrys-Rausrupfen“-Aktion aufgerufen, wenn die Beeren reif sind. Bis zu 20 Sylter und Urlauber packen dann mit an, um die Natur zu retten und die heimischen Pflanzen zu schützen.