Im Herzogtum Lauenburg ist die Unsicherheit am Arbeitsmarkt alarmierend! „Jobs auf Zeit“ sind für viele Arbeitnehmer ein echtes Risiko. Wer hier einen neuen Arbeitsvertrag unterschreibt, muss damit rechnen, dass nach ein oder zwei Jahren Schluss ist. Trotz eines Fachkräftemangels setzen viele Unternehmen weiterhin auf befristete Verträge. Anne Widder von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) warnt: „Diese Verträge drücken den Beschäftigten die Unsicherheit auf, die sie nicht brauchen.“
Die Zahlen sprechen für sich: Im ersten Quartal dieses Jahres wurden im Herzogtum Lauenburg etwa 3.760 Arbeitsverträge abgeschlossen, von denen 25 Prozent befristet waren. Im bundesweiten Vergleich liegt die Quote sogar bei erschreckenden 34 Prozent! Widder fordert, dass Arbeitnehmer vor der Unterzeichnung eines Vertrags unbedingt nach dem Grund für die Befristung fragen sollten. „Ein ‚Job mit Verfallsdatum‘ macht die Wohnungssuche zur Qual und erschwert Kredite für wichtige Anschaffungen“, erklärt sie. Dies kann sogar die Familienplanung ins Wanken bringen!
Die Forderung nach Veränderung
Die NGG Hamburg-Elmshorn verlangt eine drastische Reduzierung von befristeten Arbeitsverträgen ohne konkreten Grund. Die gescheiterte Ampel-Koalition hatte sich vorgenommen, „Ketten-Befristungen“ einzudämmen, doch diese wichtige Aufgabe bleibt ungelöst. „Das ist ein zentrales Problem, das die nächste Bundesregierung angehen muss“, betont Widder. Besonders kritisch sieht sie die befristete Weiterbeschäftigung nach einer Ausbildung: „Ein ‚Job mit Verfallsdatum‘ ist keine Perspektive für junge Menschen!“
Die Realität ist jedoch ernüchternd: Fast jede zweite Neueinstellung von unter 25-Jährigen ist befristet! Laut der Böckler-Stiftung erhalten viele unqualifizierte Arbeitnehmer nur befristete Verträge, während ausgebildete Fachkräfte deutlich besser dastehen. „Das zeigt, wie Arbeitgeber die schwächere Position von Menschen ohne Ausbildung ausnutzen“, so Widder. Die Zeit drängt, denn die Zukunft der Beschäftigten steht auf der Kippe!
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